Berichte 01.04. – 15.04. 2024

1.04.2024

Schon interessant, wie man sich als Weltenbummler immer wieder treffen kann. Hier in Panama ist ein eine Art Nadelöhr, denn alle müssen hier durchfahren, wenn sie nach Südamerika reisen wollen. Und dazu kommt die Situation des Darién Gap. Da ist die Panamericana Strasse unterbrochen, es gibt aus verschiedenen Gründen keine Strassenverbindung. Und selbst eine Fähre gibt es nicht mehr – die hat nur eine kurze Zeit bestanden. Also: Alle müssen durch, und man muss verschiffen, also auch Wartezeiten einberechnen. 

Eben stehe ich auf einem Platz am Meeresstrand, vor mir steht das Wohnmobil von Yannick und Kathrin aus Thun, sie habe ich vor Jahren in Australien kennen gelernt. Weiter vorne ist ein Süddeutsches Ehepaar Michelle und Jost, die habe ich oben im Norden von Panama kennen gelernt. Dann habe ich hinten auf der Seite ein Holländisches Ehepaar, die waren auf dem Vulkan Cerro Verde in der Salvador, ein Deutscher mit Motorrad, der war in Costa Rica und dann meine lieben Freunde eben, aus Kanada.

Echt wunderschön, Playa el Jobo, ein Sandstrand, wie viele davon träumen, und das Meer ist nicht sehr tief. Man kann sehr weit in das türkisfarbene Wassert hinaus waten, und das Wasser ist tatsächlich 32° C warm. Und doch, Sandstrände reizen mich nicht zum tagelangen Verbleiben, morgen gehts weiter.

 

2.04.2024

Heute fahren wir ein grosses Stück, es ist relativ gefährlich, wenn man das Steuer nicht übergeben kann. 280 km sind zu fahren. Auf einer Autobahn, die zwar eigentlich sehr gut zu befahren ist, aber die Hitze, mit 42° in meinem Auto setzt zu, und das kann doch schon recht schläfrig machen. Ich halte mich mit heissem Grüntee über die Runden. Wir erreichen eine Caldera, auf einem Vulkan. Es ist kühl hier, richtig angenehm. wir sind im Valle de Antón.

 

3.04.2024

Die «Overlander“ sind wie bereits erzählt, ein «Völklein»  unter sich. Sie werden so genannt, weil sie ja eben über Land fahren. Und nicht selten sind sie auf den Campingplätzen aus der App «iOverlander» zu finden. Man trifft sich, man plaudert, man erzählt Geschichten. Oft lange Geschichten.

Und hört aus andern Ländern, es wird auch nicht selten mit Abenteuern und haarsträubenden Begegnungen beeindruckt, die letzten Raubüberfälle werden erwähnt, man fragt, man plant, man vereinbart,… Und das alles braucht immer sehr viel Zeit. Vor allem halt auch morgens, wenn man abfahren will. Also planmässig abfahren ist schier etwas Unmögliches. 

Heute fahren wir die Strecke bis Panama Stadt. Und ein erstes Mal überqueren wir den Panama Kanal. Dort wollen wir erkundigen und planen, wo wir das Auto überall vorzeigen müssen und welche Papiere wir brauchen werden.

Der Diesel in Panama wäre hier sehr billig. Etwa 0.85 Fr. pro Liter. Aber leider können wir nicht tanken. Denn der Tank muss praktisch leer sein, um das Auto in einem Container verschiffen zu können. 

Panama ist eine riesige Stadt mit riesigen Wolkenkratzern und riesigen Kreuzungen und riesigen Strassenlöchern und riesigen Dreckhaufen und riesigen Kloaken, ein riesiges Schlamassel und mit riesigem von allem… Es gefällt mir hier nicht sonderlich. Aber wir müssen durch. 

Die «Overland Embassy» begrüsst uns freundlich. Ein junges Team, das die Verschiffungen sehr sorgfältig und kompetent begleitet. Sie haben ein ganz eigenartiges Geschäftskonzept und sind erfolgreich. Sie stellen ganz klar und übersichtlich alles zusammen, was wir brauchen, und geben uns gute Tipps.

 

4.04.2024

Eigentlich würde ich ja gerne mal wissen, was in den Köpfen solcher Menschen vorgeht. Diese Art Menschen habe ich auch schon in der Schweiz getroffen, im Militär, unter Polizisten, Schulleitern… Es geht um Menschen, die ihre Macht Gefühle auskosten.

Wir sind um 6:00 Uhr da, d.h. wir sind um 5:20 Uhr bei unserem Parkplatz abgefahren. Die Kanadier und ich.

Das wichtige Männchen erscheint auf eine Treppe, und verteilt Nummern. 1-25 hatte er ausgedruckt. Heute hatte er nur sechs Nummern zu vergeben. Das wird sein Tagespensum sein. Ich fasse die Nummer vier. Auch Yannick aus Thun trifft ein, er hat die Nummer fünf. Der Commandante erscheint wieder auf der Treppe, diesmal mit einem Stuhl, später mit einem kleinen Schreibtisch. Er scheint berüchtigt zu sein, er ist seit 15 Jahren ja auch der einzige Zuständige für Leute, die ein Fahrzeug verschiffen wollen. So ist bekannt, dass man die Papiere nicht ungeheissen auf seinen Tisch legen darf und gefälligst eine lange Hose trägt, dazu Socken und Schuhe. Und allen seiner Ausführungen in Offiziermanier zuhört. Das Auto muss innen und aussen top gereinigt sein und auch der Motor muss staubfrei präsentiert werden können, sonst blitzt man bei ihm schon mal ab. Seine Aufgabe ist es, Fahrzeugausweis und TIP abzugleichen, und die Passnummer zu überprüfen. Er ruft die Nummer auf. Eins und zwei haben offenbar kalte Füsse bekommen, nur drei ist da. Und dann bin ich an der Reihe. Alles scheint soweit in Ordnung. Aber oh weh. Auf dem TIP ist die Motornummer aufgeführt, und im Fahrausweis der Schweiz steht die nicht. Nur die Chassis Nummer eben. Er behauptet, es dürfe keine Angabe mehr im TIP stehen als im Fahrzeugausweis zu finden ist. Es spiele keine Rolle, ob diese korrekt ist oder nicht. Und die ist korrekt, weil mich beim Zoll Eingang die Frau nach der Nummer gefragt hat, und ich habe mir diese auf notiert und konnte ihr die so bekannt geben. Ja, das mühsame Männchen bestimmt nun, dass ich auf die andere Seite der Stadt fahren müsse, und beim Zollamt der Stadt ein neues TIP ausstellen lassen müsse. Und ich solle vor 10:00 Uhr wieder hier bei ihm sein. Ein Weg nimmt 50-60 Minuten in Anspruch, dazu gibt es noch einen Unfall, der einen Verkehrsstau verursacht. Der Zollbeamte am anderen Ende der Stadt schüttelt den Kopf, versucht zu korrigieren, was ja nicht einfach geht. Er muss dann die Zahlen durch ein X ersetzen, und telefoniert das dem oben erwähnten Comandante. Und mir scheint es, als hätte der Zollbeamte ihm gesagt, dass alles eigentlich korrekt sei. Nun, ich fahre wie der Teufel durch das Putschauto ähnliche Verkehrsgehabe und schaffe es, um 9:40 Uhr bei ihm zu erscheinen. Er besinnt sich eines anderen und sagt, sein Büro sei nun geschlossen, ich solle morgen um 6:00 Uhr wiederkommen. So ein A…bsolut lieber Mensch. 

In solchen Momenten überlege ich mir doch, ob ich noch lange In solchen Ländern weiter reisen möchte. 

 

5.04.2024

Ich habe den Stempel. Der Tag wird lang, um 5.20 abgefahren, 2 Stunden beim Comandante anstehen, er überprüft, er murmelt etwas wegen zuviel Fett am Chassis, und gibt die Papiere weiter über die Strasse. Dort gehen wir um 8 Uhr hin, warten eine Stunde und bekommen Bescheid, um 13 Uhr wieder zu kommen. Wir sind pünktlich da, das heisst ein spanisches und ein mexikanisches Paar. Bereits um 14.30 erhalten wir das Papier und die Originaldokumente zurück.

Ich fahre dann zum Panama-Kanal, wo gerade ein riesiges Schiff abgefertigt wird. Der Panama-Kanal, eine bedeutende Wasserstrasse, verbindet den Atlantik und den Pazifik und verkürzt Seereisen zwischen den Ozeanen erheblich. Seine Geschichte reicht bis ins 16. Jahrhundert zurück, als erste Pläne zur Verbindung der Gewässer entstanden. Der Kanal wurde schließlich 1914 fertiggestellt und hat eine Länge von etwa 82 Kilometern.

Seine Bedeutung für den Welthandel ist enorm, da er Schiffe ermöglicht, die lange Reise um Kap Hoorn zu vermeiden. Dies spart Zeit, Treibstoff und Kosten für die Schifffahrt. Der Kanal ist eine wichtige Einnahmequelle für Panama und trägt erheblich zur Wirtschaft des Landes bei.

Der Kanal muss ständig gewartet und erweitert werden, um den Anforderungen moderner Schiffe gerecht zu werden. Zudem sind geopolitische Spannungen und Umweltbedenken immer präsent, da der Kanal durch sensible Ökosysteme verläuft.

In den letzten Jahren wurden Erweiterungsprojekte durchgeführt, um die Kapazität und Effizienz des Kanals zu verbessern. Die Eröffnung des erweiterten Kanals im Jahr 2016 ermöglicht es grösseren Schiffen, den Kanal zu nutzen, was seine Wettbewerbsfähigkeit stärkt.

Der Panama-Kanal ein Ingenieurswunder. Ich stehe lange bei der Schleuse, bevor ich dann recht spät in Richtung Valle de Antón fahre.

 

6.04.2024

Wir sind im kühlen (25-39°C) Valle de Antón. Ich muss mich über das Wochenende mal ausspannen. Es regnet nachmittags recht stark. Abends machen wir mit den Kanadiern und den beiden Deutschen und dem Paar aus Thun ein Festessen.

 

7.04.2024

Heute darf ich mich mit dem StarLink von Jost und Michelle verbinden. Ich informiere mich über den Panama-Kanal. Spannend. Und kann endlich wieder die Berichte, bald vielleicht auch die Fotos posten.

Es ist angenehm kühl, und regnet wiederum. 

 

8.04.2024

Wie könnte es denn anders sein… wir kommen in Panama Stadt an und es wird uns mitgeteilt, dass das Schiff erst mit Verzögerung beladen werden könne. Also bringen wir unsere zwei Autos nicht am Mittwoch in den Container, sondern am Donnerstag, hoffentlich.

 

9.04.2024

Fast brennt sich das Brillengestell auf der Nase ein, aber ich geniesse die Hitze. Denn grundsätzlich erinnere ich mich, wie kalt es doch auf gewissen Reiseabschnitten immer war. Im Norden Kanadas, oder in Alaska.

Man muss das positiv sehen.

Wir sind hier in einem rechteckigen Hof, sieht ein wenig aus wie Guantanamo.  Es stehen viele Autos da, die Bewegungsmöglichkeiten sind sehr beschränkt. Aber man lernt unzählige Leute kennen, Durchreisende. 

Man muss das positiv sehen.

Ich besuche einen naheliegenden Kaufkomplex. Das über-das-Strasse-Gehen funktioniert wie ein Spiessrutenlauf. Es gibt keine Fussgängerstreifen. Aber ein bisschen sportlich sich zu bewegen, das tut ja auch gut.

Man muss das positiv sehen. 

Noch wissen wir nicht, wann wir das Auto wirklich in den Container verladen können. Aber es schafft so ein bisschen Freiraum und Zeit. Und das braucht es, um alles bereitzustellen.

Man muss es positiv sehen. 

Ich gehe jetzt in den McDonald’s, und kaufe mir zum Mittagessen ein Junkfood Menü vom Schlimmsten, für 6.50 $, Chicken Mac mit Pommes, alles, alles inklusive. Richtig dekadent. Aber es ist hier drin sehr kühl. Die Klimaanlage funktioniert bestens.Und es gibt Internet.

Man muss das positiv sehen. 

 

10.04.2024

Alle sind genervt, alles ist stressig hier, viele sind nervös oder ängstlich, Grundsätzlich einfach eine schwierige Stimmung. Der kleine Platz ist wie erwähnt – proppevoll, wenn ein Auto abfahren will muss manövriert werden, und grundsätzlich würden alle am liebsten gleichzeitig die ganze Zeit über unter der Dusche stehen. Es ist unendlich heiss. Immer über 38° C am Schatten. 

Ich kann nachvollziehen, dass der Bau des Kanals in Panama wohl die Hölle gewesen sein musste. In des Teufels Küche. Hunderte von Menschen sind gestorben. Aber auch wegen tropischen Krankheiten natürlich. Die haben wir noch nicht. 

Wenigstens haben wir schon die Papiere in Ordnung, es geht nur noch ums verladen. Und das soll ja morgen stattfinden. 

Für mich bleibt nun die Frage, was ich in der Zeit zwischen Versand und Ankunft machen werde. Man könnte auf eine Insel fahren und am Strand liegen. Das liegt mir nicht, das Liegen. Oder ich könnte nochmals nach Kuba gehen, das sollte etwa gleich teuer sein. Oder ich könnte hierbleiben, die Stadt besichtigen, aber die gefällt mir nicht sehr. Oder ich könnte jetzt schon nach Cartagena fliegen. Es soll eine hübsche Stadt sein. Ursprünglich wurde mir für 500$ angeboten, mit einem Segelschiff nach Cartagena zu gelangen. Das hätte mir gefallen. Doch das ist mittlerweile 700$. Scheint mir doch langsam ein bisschen teuer. Aber doch auch eine Option. 

Das schwierige ist, dass ich erst sehr kurzfristig buchen kann, erst morgen, wenn das Auto im Container drin steckt. 

Mal sehen… Das Reisen ist des Müllers Lust. Ein Stück weit Lust habe ich schon verloren, aber ich heisse ja auch nicht Müller. 

Es ist übrigens bezeichnend, dass viele hier aufgeben und das Auto gerade direkt nach Europa verschiffen. Sie haben das Reisen satt.

 

11.09.2024

Das Kamel ist im Container. Das ging zwar ein bisschen abenteuerlich doch es hat funktioniert. Weniger einfach war es mit einem amerikanischen RAM mit Aufbau. Sie mussten die Luft in den Reifen fast ganz rauslassen, damit er überhaupt in den Container kommt. Und auch in der Breite war es eine Art Millimeterarbeit. Der arme Kerl musste nachher doch das Seitenfenster aussteigen und unter dem Auto durchkriechen, und zu seinem Unglück blieb er auch noch stecken. Mit Hebegeräten und Hilfe von mehreren Leuten konnte der arme Amerikaner unter der Hinterachse des 4 × 4 Fahrzeuges hinausgezerrt werden.


12.04.2024

In der Stadt Panama trifft man auf viele ChinesInnen, und es gibt auch eine Art China Town. Der Bau des Panama-Kanals war ein monumentales Unterfangen, das von verschiedenen Nationen und Arbeitskräften geprägt war. Insbesondere spielten chinesische Arbeiter eine bedeutende Rolle während des Bauprozesses. Ab den 1860er und 1870er Jahren strömten chinesische Arbeiter aus südlichen Provinzen wie Guangdong und Fujian nach Panama, um am Bau des transkontinentalen Eisenbahnsystems und später am Kanal selbst teilzunehmen. Der Bau des Kanals begann offiziell im Jahr 1904 unter der Kontrolle der USA und dauerte bis zur Fertigstellung im Jahr 1914. Während dieser Zeit wurden Tausende von chinesischen Arbeitern für harte und gefährliche Arbeiten wie Sprengungen, Erdarbeiten und den Bau von Schleusen eingesetzt. Die Bedingungen waren extrem schwierig, und viele chinesische Arbeiter starben aufgrund von Krankheiten, Unfällen und anderen Gefahren. Die chinesischen Arbeiter spielten eine entscheidende Rolle beim Bau dieses Meisterwerks.

Ich bin doch ein Quartier gelatscht, die Graffitis wurden bunter und die Häuser sahen immer zerfallener aus, ähnlich wie wir diese in Cuba angetroffen haben. Die Menschen hier wohnen hier in Löchern. Aber dann hat mich eine Polizisten Patrouille abgefangen, und mir erklärt, ich solle diese Strasse bitte nicht weiter lang gehen, weil es ganz einfach zu gefährlich sei, und wenn ich meine Kamera und mein Handy behalten wolle, so würde ich am besten diese Ort verlassen.

Am Abend bin ich zum dritten Mal im Kaffee Coca-Cola am Santa Anna Platz. Absolut spitze. Eine Art Restaurant, mit sehr gutem Essen, kostengünstig auch, und hier spielt sich die Szene von Panama ein bisschen widerspiegeln ab. Der Polizist sitzt an der Bar, und unterhält sich mit dem Dicken am Tisch, der Dicke lacht fortwährend ganz herzlich mit einem lauten Haha, während das Funkgerät des Polizisten die aktuellsten Meldungen immer gut hörbar weitergibt.. Zu viert sitzen andere an einem Tisch unter dem Fenster, drei ältere Männer und eine Dame, der Polizist scheint sie auch zu kennen, der jenige im schwarzen Shirt kratzt sich am Kopf und alle haben irgendwelche geschäftlichen Belange. Und in der Mitte sitzen zwei ganz hübsche junge Damen, mit dem Glitzerzeug, welches sie in der Disco nebenan brauchen werden. Der Koch ist schwarz angezogen und ist sehr fleissig. Geschirr und Pfannen klappen und ich trinke meinen Balboa Bier. Eben habe einen griechischen Salat verzerrt. Käse, hohle, Tomaten, und Grünzeug: wunderbar!

Heute ist meine letzte Nacht in Panama.

 

13.04.2024

Heute in der Früh erfolgt mein Abflug nach Havanna. Ein kurzer Aufenthalt in Cuba. Ich habe mich nun für diese Version entschieden. Es ist etwa gleich teuer, wie wenn ich nach Cartagena geflogen und dort ein Hotel bezogen hätte.

Das bevorzugte Reisen mit dem Segelschiff ist mir zu teuer, obwohl das sicher ein toller Spass gewesen wäre. Aber ich habe ja eh ein bisschen Angst vor dem Segeln, seit meinem Sturmabenteuer 1974. damals war ich auf einem Segelschiff, bei einem massiven Sturm der Windstärke acht und mehr, mit einem defekten Motor, in den Klippen und Felsen um die Insel Brac. Wir waren zu viert, zwei der Crew waren absolut handlungsunfähig und seekrank. Nun, da hätte ich viel zu erzählen, aber das gehört jetzt nicht hier hin.

 

14.04.2024

Bei meiner Ankunft am Flughafen T3 in Havanna war der Bus nach Vinales schon abgefahren. Und in die Stadt Havanna möchte ich mich nicht ausruhen gehen. Ich fahre Ihnen ein kleines anschauliches Fischerdorf in der Nähe der Schweinebucht und miete mich in einem günstigen Casa particular ein. Mein linkes Fussgelenk ist immer noch ein bisschen geschwollen. Ich behandle es mit der mitgebrachten Salbe. Und geniesse das Dorfleben. Ich werde versuchen, fotografisch festzuhalten wie die Leute hier leben. Die Nachbarn sind sehr offen, überall werde ich eingeladen, die Leute sprechen mit mir. Und mein Spanisch reicht auch schon soweit, dass ich so zwei, drei Fragen stellen kann und dann die Hälfte verstehe. Die Telefon Übersetzung funktioniert übrigens echt gut, auch offline. Heute bin ich schon in drei Küchen gestanden, habe Garten bestaunt, ein Schlafzimmer gesehen, und ich bin sogar bekocht worden. Das Essen fand draussen statt. Mit Mühe und Not fand die Familie einen Teller für den Gast. Und die paar wenigen gaben müssen geteilt werden. Ich habe das Gemüse eingekauft und vorbeigebracht. Gekocht wird auf Holzkohle draussen. Eine besondere Stimmung, solches Reisen ist besonders eindrucksvoll. Aber das verlangt viel ab. Ich bin bereit die Komfortzone zu verlassen, ich gebe alles und es fällt mir nicht mehr schwer. Beim Wasser Konsum verhalte ich mich vorsichtig. Die meisten Leute im Dorf haben kein fliessend Wasser. Man kocht das Wasser aus Plastiktonnen.

 

15.04.2024

Das macht Spass, diese Komplimente: In Iran wurde ich als Khomeini bezeichnet. In China sah man in mir den  Marx. In der USA glaubten sie in mir den Schriftsteller Hemingway zu erkennen. Und hier in Kuba fragte mich tatsächlich heute einer, ob ich aus der Fidel Castro Familie stamme. Auch als Che Guevara hat man mich schon gesehen.