Berichte 16.01. – 31.01.2020

Liebe Leserinnen und Leser

Die Fotos und Berichte können wir leider nicht mehr sehr oft aktualisieren. Zum einen, weil wir zumeist frei und wild campen. Und dort, abseits der Zivilisation, in der puren Natur gibt es meist keinen Internetzugang.

Die offiziellen, gut eingerichteten Campingplätze sind sehr teuer – wir meiden sie deshalb etwas.

Zum andern sind die Datenmengen bei den einheimischen SIM Karten krass limitiert, auch das Internet ist teuer. Und in den kleineren Ortschaften gibt es nur sehr wenige Free WiFi. Vielleicht in den besseren Restaurants. Auch dort sind wir selten- wir kochen selber, und supergut.
Danke für das Verständnis.

15.1.2020
Am Lake Karnier weiter in Richtung Like Lanthe, wo ich mein erstes NZ-Seebad nehme; treffen wir weiterhin auf lustige Ortsnamen (zB Hari Hari), am Strand von Okarito finden wir einen gemütlichen Campingplatz wo wir wieder gut Essen.

16.1.2020
Das Kamel will noch weiter in den Süden, wir gehen mit. Entschliessen uns dann doch eine Wanderung zum Franz-Joseph-Gletscher zu unternehmen. Man kann zwar nicht bis zur Gletscherzunge gelangen, es ist aber trotzdem sehr eindrücklich.
Der Gletscher soll im Tag zwischen 1.5 – 7 Meter zurückgehen! Sehr bedenklich.
Nun geht es weiter zum Matheson-See; dort solle man, wenn der See still sei, schöne Spiegelfotos vom Mount Cook und Mount Tasman machen können; wir kriegen es recht gut hin, da schlussendlich die Wolken Erbarmen haben und der Wind zwischendurch etwas nachlässt.
Es ist noch nicht aller Tage Abend, wir kommen auf dem Weg zum nächsten Campingplatz nochmals an einem Lookout vorbei, wo wir trotz CH-Bergen-verwöhnt, ein weiteres Mal ins Staunen kommen.
Vom gewählten Campingplatz sehen wir sowohl das Meer und Schneeberge zugleich; so schön!


17.1.2020
Immer noch weiter in den Süden begegnen wir Leuten die wir schon weiter oben getroffen haben.
Diverse Lookouts laden kurz ein weitere Fotos zu schiessen; Sandflies machen uns aber das Leben recht schwer, die sind überall und es beisst anschliessend wie verrückt. Länger und stärker als die gewohnten Mückenstiche… es soll bis drei Wochen andauern.

Von Haast geht es weiter nach unserem Supercampingplatz; zur Abwechslung ohne Sandflies.
An einem schönen Ausstellplatz möchte Heinz einbiegen, nur hat es zwei gespannte Drähte, fast unsichtbar. Dein einen reisst er mit dem Kamel durch, den anderen schlussendlich mit dem Leatherman Zange; es geht als auch so!.
Etwas weiter nehmen wir ein halbes Flussbad iim Haast-River, es ist uns doch ein bisschen zu kalt.
Wir staunen ein weiteres Mal wie schön blau der See ist, fast surreal, unwirklich.

18.1.2020
Wir erwachen recht früh, da die Sonne direkt auf unser Kamel scheint und es schnell warm wird. Trotzdem sind wir nicht die ersten die den Platz verlassen. Allgemeine Richtung ist heute einmal Queenstown; eine richtige Touristenfalle und trotzdem kurz spanend kurz Teil davon zu sein. Auf dem Weg dort hin verpasst Heinz seinen Baum im Wasser zu fotografieren; was aus meiner Sicht die Lupinen auf dem Weg aber längstens kompensieren! Schlussendlich einigen wir uns trotzdem in der Nähe von Queenstown an einem See zu übernachten. Wir sind überrascht wie viel Betrieb an diesem Ort herrscht.

19.1.2020
Nach einer schönen Joggingrunde rund um den See und einem kurzen Erfrischungsbad kehren wir nur in Queenstown zu einem Kaffee ein; es hat fast nur Touristen!
Kurz vor Mittag geht es dann Richtung Skippers-Canyon-Road wo unser 4WD-Abenteuer beginnt. Es wird echt eng und wir sind froh, dass uns nicht zu viele Fahrzeuge begegnen. Es ist weit nach hinten in den Skippers-Canyon, wo früher auch Gold geschürft wurde. Manche brenzlige Manöversituation stellt mich auch als Beifahrer auf Probe.
Trotz allem eine wunderbare einsame Gegend. Wir übernachten in der Nähe des in den 90er Jahren renovierten Schulhaus aus dem 19. Jahrhundert. Ich setze mich auf einen alten Schulbank und Heinz mimt den Lehrer. Das Schulzimmer riecht wie bei uns, es ist wirklich verrückt!

20.1.2020
Es ist sehr ruhig auf unserem Campingplatz (wir waren ja auch die Einzigen!).
Heinz hat die ganze Nacht die Drehbücher ausgedacht, wie er fotografieren und filmen will. Kurz nach der Abfahrt haben wir schon den ersten Drehort erreicht, die Skippers-Bridge, eine krasse Hängebrücke. Wie im Film will Heinz es noch besser haben, er drehte das Kamel nochmals und ich darf von der anderen Seite fotografieren und auch filmen. Solche Szenen gibt noch ein paarmal so bis wir schlussendlich Skippers-Canyon-Road wieder verlassen haben; wirklich ein eindrücklicher Canyon.
Nach einem Tankstop nach Queenstown geht es in die allgemeine Richtung Milford-Sound, am langgestreckten Lake Wakatipu entlang.
Wir wollen so nah wie möglich an Milford Sound kommen; je näher dem Touristenort, desto höher die Campingplatzpreise.
Am Abend lernen wir ein Paar aus Wien kennen, er Pilot und sie Flugbegleiterin. Sie bringen dann noch Wein und es entstehen interessante Gespräche.

21.1.2010
Heute stelle ich ausnahmsweise den Wecker, die Sandflys auch; es ist wirklich schlimm mit diesen Viechern!
Ein Milford Sound Bootstrip steht heute auf dem Plan; wir beobachten vor dem Kauf der Tickets das Wetter und entscheiden uns für den 12:15-Trip und es wird immer besser damit. Auf dem Boot ist es gegen das Meer sehr windig und wir ziehen alles an was dabei haben.
Es ist beeindruckend dieses „8. Weltwunder“ einmal selber erleben zu können, Seehunde beim Sünnelen zu beobachten und schlussendlich vom Wasserfall, der direkt in den Fijord sich ergiesst, sich zu erfrischen zu lassen.
Die Rückkehr wird durch einen Brand eines Autos im Homer-Tunnel stark erschwert; alle Autos und Reisebusse müssen zurücksetzen und es dauerte sehr lange bis wir endlich wieder durch den Tunnel können. Wir sind das zweitvordeste Fahrzeug, vor dem in Brand geratenen Auto; ein Reisebus steht vor uns darum können wir fast nichts sehen. Heinz nimmt seinen Feuerlöscher und will helfen , derjenige der das Zepter in die Hand nahm winkte ab. die bisherigen Feuerlöscher hätten auch nichts genutzt – möglichst schnell raus sei wichtiger…
Wir waren alle heilfroh unbeschadet aus dem Tunnel zu kommen; die Warterei verbrachten wir mit einem improvisierten Mittagessen und mit vielen interessanten Gesprächen mit den anderen wartenden Leuten und tausenden Sandflys.
Es wird spät bis wir den gleichen Campingplatz vom Vortag erreichen; diesen Abend habe ich dann in Eigenregie ein einfaches Znacht gezaubert; es hat auch gemundet.

22.1.2020
Heute kein Wecker, am Schluss sind wir die Zweitletzten die den Platz verlassen.
Es geht vorerst Richtung Te Anau.
Weiter auf der Reise verschlägt es uns nach den Mavora Lakes (South and Nordlake); weg von der Hauptstrasse, alles Gravel-Road!

Unterwegs treffen wir auf eine Hikerin aus der Schweiz, Laura; sie ist seit 10. Januar vom Süden der Insel unterwegs.
Wie wir bemerken ist dieser Mavora-Track recht bekannt; es hat noch andere Hiker unterwegs, auch solche die vom südlichsten Punkt die mehr als 1400km zum nördlichsten Punkt durchwandern.
Am oberen See hat es nur für 4×4-Fahrzeuge zugelassene Buckel und Seeufer-Strecke, das Kamel ist in seinem Element.


23.1.2020
Von der Weide zum Scheren der Schafe. Auf der Center Hill Farm Nähe Moosburn, können wir nach einem Tipp eines Farmers bei der Schafschur zuschauen – und staunen wie schnell das geht.

Weiter geht es zum südlichsten Punkt der Südinsel, „Bluff“ heisst der Ort. Man sieht nach Stewart Island rüber, eine weitere Insel noch südlicher. Wir aber haben noch weiteres vor und machen uns in Richtung Norden auf. Dort in der Nähe finden wir einen Freecamping und lernen 3 Junge Burschen kennen, die gemeinsam an einer Bibelschule in NZ lernten. (Ein Schweizer u. zwei Deutsche). Nach dem Nachtessen diskutieren wir noch bis tief in die Nacht über verschiedene Themen; vor allem interessiert sie natürlich die Reise von Heinz.

24.1.2020
Nun geht es doch noch nach Curio Bay, wo es die Möglichkeit gebe Delphine oder auch Pinguine zu sehen; leider waren diese etwas abwesend.
Deshalb machen wir uns weiter Richtung Norden. Am späteren Nachmittag finden wir den Tautuku Beach, wo wir gedenken eine Pause einzulegen. Heinze verschätzt sich ein bisschen am Strand und verkocht das Kamel so, dass wir die Sandbleche brauchen um auf den festen und tragfähigen Sand zu kommen; das gelingt recht einfach, für mich interessant dies einmal erleben zu können!
Wir machen dann trotzdem einen ausgiebigen Aufenthalt daraus; sogar mit einem Kaffee; Heinzes Nachmittagsschläfchen,  mein kurzes Bad und eine Joggingrunde am Strand.
Heinz hat aber noch einen weiteren Joker im Ärmel; den Purakaunui-Beach. Es sei eine Art „Geheimtipp“.
Dort angekommen sind wir beide von Anfang an begeistert und fühlen uns sofort wohl; obschon andere Camper natürlich auch schon da sind; was uns aber nicht störte da wir unseren Superplatz schon bezogen haben.
Ich mache nochmals eine kleine Jogging-Runde und etwas später eine Foto-Tour; absolut fantastisch was die Natur alles hergibt; ich kann fast nicht aufhören zu knipsen!

25.1.2020
Es hat in der Nacht geregnet und am Morgen ist der Himmel behangen, trotzdem beschliessen wir noch einen Tag an der Purakaunui-Beach zu verbringen, wir bereuen es es nicht; es wird wieder schön und wir können gemeinsam auf weitere Fotosafari gehen, Emails vorbereiten, Joggen, Fotos zusammenstellen usw.. Während ich auf meiner grösseren Joggingrunde bin, lernt Heinz Köbi den einsamen Yellow-Eye Pinguin kennen; wirklich niedlich, habe ihn später auch noch besucht, so süss! Diese Art Pinguine ist sehr bedroht.


26.1.2020

Zum ersten Mal erleben wir einen Weide Umzug von mehreren hundert Schafen, via der öffentliche Strasse; sehr imposant, man merkt aber schon dass sie nicht die Hellsten sind.

Zuerst verschlägt es uns an eine weitere Bay (Cannibal-Bay); schöne Felsformationen, sonderbare Gesteinsschichten, die sich wie Schienen hinziehen. Und trotzdem nicht mit der vorherigen vergleichbar.

Von dort geht es dann Richtung Dunedin (von schottischen Auswandern Endinburgh nachempfunden).

Gälisch heisst Dunedin Endinburg!

Vor Dunedin besuchen wir noch den Tunnel-Beach, auch das ein wunderbares Erlebnis. Die Natur (vor allem das Wasser) stellt schöne Formen her, gräbt Tunnels oder bearbeitet Felswände! Wir kommen beim Aufstieg noch arg ins Schwitzen, aber auch diese Anstrengung war es Wert.


27.1.2020

Der Besuch von Dunedin ist etwas Tolles, ob der wunderschöne alte Bahnhof oder auch die „steilste‘ Strasse der Welt! Es ist die Baldwin Street – Dunedin – Die maximale Steigung der knapp 350 Meter langen Strasse beträgt 1:2,86 (19,3° oder ca. 35 %).

Das Kamel hat diese Steigung aber auch das Runterfahren bravourös gemeistert; sogar zweimal!

Weiter geht es Richtung Moeraki-Boulders; merkwürdige geologische Formationen. Diese zum Teil im Sand vergrabenen und nur bei Ebbe gut sichtbaren oder in der Uferböschung auftauchenden – tonnenschweren Murmeln verzücken alle Besucher. Es sieht gerade so aus, als hätten hier Riesen ein Billardspiel veranstaltet.

Dort lernen wir zwei Schweizerinnen kennen und verhelfen ihnen zu gelungenen und aktionreichen Fotos.


28.1.2020

Auf dem Weg nach Oamaru lernen wir einen älteren Neuseeländer kennen, der noch einen alten Ford V6 von 1938 fährt.

In Oamaru besuchen wir das Steampunk HQ; lauter verrückte Eisenplastiken, aber auch ganz wirre Kunstwerke die schwer zu beschreiben sind. Es hat eine Tür welche mit „The Portal“ angeschrieben ist; dort drin gibt es sphärische Musik und ein wunderschönes Lichterspiel; wunderbar!

Im Eilzugstempo geht es dann Richtung Wanaka-Like; Heinz will den einen Baum welcher im See steht, unbedingt auch fotografieren; wie viele andere Fotografen das tun. Es scheint eine Art Kultbaum zu sein! Am Abend ist vorerst AVOR angesagt: er will ihn dann auch am darauffolgenden Morgen nochmals bei besonderem Licht fotografieren!


29.1.2020

Um den Baum im See so früh wie möglich fotografieren zu können, machen wir uns mit nur einer Tasse Kaffee im Bauch wieder an den Wanaka-Lake.

Zuerst Fototime und dann ein Frühstück mit einem Blick über den Wanaka-Like und den Bergen, zum Niederknien: Frühstücks-Fern-sehen auf eine andere Art!

Weiter geht es über den Lindis-Pass Richtung einem weiteren See „Lake Pūkaki“. Es ist zwar bedeckt, trotzdem sind wir von der türkisen Farbe des Sees völlig in den Bann gezogen, einzigartig!

Wir finden einen Platz, wo wir uns wagen frei zu Campieren; es windet zwar etwas, zum Schlafen war es dann sehr angenehm.


30.1.2020

Wir stehen für unsere Verhältnisse früh auf und es lohnt sich auch hier, uns dem Mt. Cook und den weiteren Bergen in dieser Gruppe zu nähern. Ein neues Spektakel offenbart sich uns. Im Morgenlicht sehen die Berge fast unnatürlich aus und wir schiessen wieder zu viele Fotos! Für das Morgenessen bei dieser herrlichen Aussicht nehmen wir uns dann doch noch die nötige Zeit.

Wir starten in Richtung Mt. Cook und Mt. Tasman am Tasman-River entlang und wandern zu einem Gletschersee.

Dort kraxeln wir ans Ende des Sees und machen weitere schöne Fotos.

Weiter geht es noch nach Mount Cook Village; eine Touristenfalle par excellence! Heinz bleibt im Auto und ich mache des kurzen Walk mit vielen Touris zum Mueller Lake Lookout. Trotz allem sehr eindrücklich; verrückt, dass man auf gewissen Schneefeldern braune Flecke sieht; dies sei Asche von den Buschbränden von Australien!

Auf der Weiterfahrt können wir uns am Türkis des Lake Pūkaki nicht sattsehen, absolut eindrücklich!

Am Abend finden wir einen weitern Freecamping-Platz; am Anfang noch recht gut; später dann nicht mehr so sehr, es windet immer wie verrückter, so dass wir nach dem Nachtessen, obschon das Dach hochgefahren war, beschliessen dies wieder runterzufahren und unten im Kamel auf engstem Raum die Nacht zu verbringen.

Das Kamel und wir werden die ganze Nacht arg durchgeschüttelt und wir können beide nicht gut schlafen!

Gemäss Heinz war das die Premiere, dass er mit jemandem unten gemeinsam schlafen musste.


31.1.2020

Am frühen Morgen im Dunkeln hebt Heinz das Dach doch noch hoch, da es nun ein bisschen weniger windet, und wir können noch etwas nachschlafen. Wir verlassen den immer noch sehr luftigen Freecamping mit einem Energieriegel und einem kleinen Kaffee sehr schnell ; hat nicht so Freude gemacht!

Am Opihi-River zwischen dem Birkes Pass und Kimbell erlebe ich den ersten grossen Waldbrand. Helikopter sind im Dauereinsatz um den Bränden Herr und Meister zu werden; sehr eindrücklich.

Weiter geht es in Richtung Christchurch; bevor wir in den Kern der Stadt fahren, entscheiden wir uns auf einen Top10-Campingplatz in Akaroa zu übernachten. Eine wunderschöne Ortschaft, welche um 1840 von französischen Auswanderern gegründet wurde; ein guter Entscheid. Es hat eine fantastische französische Bäckerei; wo wir Mandelgipfeli und ein feines Brot kaufen. Auch sonst ist der Ort interessant; wir merken aber schnell dass dies auch hier touristisch genutzt wird. Wir beschliessen den Ort erst am nächsten Tag genauer unter die Lupe zu nehmen. Es ist dann noch sehr angenehm vor dem Zubettgehen, eine warme Dusche zu nehmen.

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