01.01.2020
Gerade ist es 0:00 und das Feuerwerk knallt in der Luft. Das neue Jahr feiern wir am Festival Rhythm and Vines. Die Musik ist voll im Gange und die Leute feiern als gäbe es kein Morgen. Inklusive Shunni. Da es relativ neue, elektronische Musik ist, finden Heinze und Melina ein bisschen weniger Gefallen daran.
Am selben Morgen packen wir unsere wenigen Sachen zusammen, tanken noch Wasser beim Bauern und machen uns auf nach Wakathane.
Ca. 5 Stunden brauchen wir um die 185 Kilometer zu bewältigen. Nicht weil das Kamel so langsam wäre, sondern weil wir uns im Stau befinden. In Watakhane endlich angekommen, stossen wir auf das neue Crew-Mitglied: Daniel Spycher.
02.01.2020
Nach einem Morgenbad in einem Hotspring fahren wir Richtung Hobbiton.
Da möchten wir die Hobbit Wohnungen aus den legendären Filmen „Lord of The Ring“ begutachten. Leider müssen wir feststellen, dass es so viele Touristen hat, womit es uns schnell verleidet. Und für eine Besichtigung müssten wir eh noch zwei Tage warten, da alles schon voll ausgebucht ist. Nein Danke! – Und weiter geht’s…
03.01.2020
Nach einem Monat haben wir uns doch wieder mal für ein Fondue entschieden. Dazu kommt noch das wir unser Abendmahl im Garten eines Schweizers zubereiten und verspeisen dürfen. Kurt Binder, auch ein ehemaliger Abenteurer, hat das Kamel im Dorf Waiuku entdeckt und uns eingeladen bei ihm zu campieren. Das kommt uns sehr gelegen, da wir ohnehin auf der Suche nach einer brauchbaren Übernachtungsstelle sind – der Wind am Meer ist extrem stark, das Zelt hätte am Strand niemals aufgestellt werden können. Bei Kurt und Yvonne sind wir von Hecken gegen den Wind geschützt und wir können sorgenfrei die Schäfchen zählen. Obwohl der Wind in den Wipfeln pfeift.
Kurt und Yvonne vermieten coole und günstige Campervans… www.travelcars.co.nz oder www.banz.co.nz
04.01.2020
Letzter Tag für die Crew-Mitglieder Shunni und Melina. Es wird gepackt, geputzt und alles Notwendige vorbereitet. Ab morgen werden die Berichte vom Daniel weitergeführt.
Anmerkung von Heinze:
War echt gut mit euch beiden, ey!*
*So würden das Neuseeländer sagen…
Danke herzlichst. Wir haben uns in allen Belangen bestens als echtes Team in Neuseeland eingelebt, und diese Welt durfte ich nicht zuletzt dank euch facettenreich erleben. Es tut auch gut, das bereiste Land aus den verschiedensten Blickwinkeln zu entdecken.
Ich habe gestaunt, wie gut und fliessend wir uns als Dream Team die verschiedensten Aufgaben bewältigt haben, alle Schwierigkeiten meistern konnten, jeder Handgriff im und ums Kamel war schnellsten irgendwie klar. Und die Begabungen von Melina als Fahrerin und Bordmech sind beeindruckend. Shunnis Sprachkenntnisse jeweils eine grosse Hilfe.
5.1.2019
Nun ist der Tag gekommen und die Kids fliegen wieder in die Heimat; der Tag beginnt sehr früh. Nach der Verabschiedung kehren wir wieder zu Kurt und Yvonne (haben dort zweimal auf ihrem Grundstück übernachten können) nochmals zurück, essen zu Frühstück und packen dann das Kamel. Es geht weiter zu einem heissen Bad in Miranda. Wir verbringen dort ein paar Stunden zur Entspannung bis sie uns rausschmeissen. Eindrücklich ist, dass es eine ganz besondere Himmelsstimmung ergibt, die Buschbrände haben an diesem Nachmittag auch Auswirkungen auf Neuseeland; die Sonne sieht man nur kurz sehr rot durch die Wolken, sonst ist es sehr bedeckt. Schlussendlich landen wir auf einem „Free-Camping wo die drei vorherigen Crewmitglieder auch schon übernachtet haben und kochen und essen ein vegetarisches Menu; sehr fein!
6.1.2020
Nach einer eher stürmischen Nacht (Badehose und Tuch irgendwo) starten wir wieder, es geht zuerst zum Autoelektriker (Blinkerreparatur), dann Mittagessen. Weiter auf der Suche nach einer von Kurt empfohlenen Autowerkstatt. Schlussendlich Termin OK, aber noch Öl und Filter kaufen (dies wird dann zum Mech geliefert). Zusätzlich werden noch bequeme Kissen gekauft und auch noch Keilriemen, welche der Automech auch noch ersetzt.
Am Abend landen wir dann auch wieder auf einem Freecamping.
7.1.2020
Nach einer doch schlussendlich ruhigen Nacht, mache ich dann meine ersten Jogging-Runden auf NZ.
Nach 10:00 wollen wir die bestellte Batterie abholen; ist leider noch nicht da, es werde ca. 13:00.
Nun geht es zügig gehn Süden. Heute noch bis Napier; durfte das Kamel zum ersten Mal fahren!
Auf dem etwas vollen Freecamping von Napier richten wir uns doch recht gemütlich ein und schlafen trotz Zug und Strassenlärm recht gut.
8.1.2020
Am Morgen lernen wir NZ-Leute kennen; welche uns für die Südinsel Tips und auch mögliche Adressen zum Übernachten in Aussicht gestellt haben. Ihr Auto hatte dann noch Startprobleme; das Kamel konnte aushelfen. Mit viel frischen Wasser im Bauch des Kamels geht es weiter in Richtung Süden; wir nehmen nicht den direkten Weg und werden mit vielen sehr schönen fast nicht zu beschreibenden und abwechslungsreichen Landschaften verwöhnt und kommen aus dem Staunen nicht heraus; wonderfull!
Auf unserer Wegstrecke halten wir auch am:
Taumatawhakatangihangakoauauotamateaturipukakapikimaungahoronukupokaiwhenuakitanatahu
Dies ist der Maori-Name eines 305 Meter hohen Hügels in Neuseeland, zu deutsch „Der Vorsprung des Berges, wo Tamatea, der Mann mit den großen Knien, der rutschte, kletterte und die Berge verschlang und der durch das Land reiste, für seine Liebste Flöte spielte.“ 2006 wurde Namensschutz für den Hügel beantragt. In Neuseelands Karten ist er schlicht als Taumata verzeichnet.
Landen dann auf einem weiteren Freecamping in Masterton. Dort lernen wir eine jüngere Belgierin kennen, mit welcher wir schlussendlich das Nachtessen einnehmen
9.1.2020
Nun geht es weiter nach Cape Palliser (im Süden NZ) zum Leuchtturm mit 252 Stufen.
Vorher wandern wir noch zu den Putangirua Pinnacles – Bizarre Herr der Ringe & Mittelerde Filmkulisse.
Wirklich sehr beeindruckend. Später haben wir nach einer etwas holprigen Fahrt das Privileg Seehunde aus nächster Nähe zu beobachten und zu fotografieren. Diesmal wählen wir ein Platz praktisch direkt am Meer zum Übernachten.
10.1.2020
Mein erster Geburtstag im Sommer!
Heinz hatte da so seine Idee; am Morgen hat er mich mit Happy Birthday von Steve Wonder geweckt
und ein Geburtstagsgeschenk vorbereitet. Merci noch einmal!
Wir haben nun Stahldrang nach der Südinsel. Nach dem Kauf der Tickets für die Fähre, machen wir Wellington o h etwas unsicher.
Es hat auch hier einen Biergarten!
Fast vertrödeln wir die Zeit und kommen „just in time“ an die Fähre; kaum drauf geht schon los.
11.1.2020
Auf dem am Vorabend eher spät gefundenen Campingplatz verbringen wir eine gute Nacht.
Vor dem Mittag geht es nach Nelson, eine wunderschöne und spannende Stadt. Wir schlendern etwas rum und Essen dann in einem Thai-Restaurant sehr fein.
Die nächste Station nennt sich Apple-Split (der markante geteilte Stein sieht wirklich so aus).
Zu Glück findet Heinz recht nahe einen günstigen Campingplatz wo wir uns sehr wohlfühlen und die Besitzerin mit einem Quad-Töff die Gebühren einzieht.
12.1.2020
Nun geht es weiter in den Westen der Südinsel. Schon bald fahren wir in den Regen rein, der uns den ganzen Tag begleitet.
Am späteren Nachmittag unternehmen wir an einem ehemaligen Goldgräberort (Lyell) ein Spaziergang bei Regen im Regenwald!
Wir sind beeindruckt wie diese Auswanderer dies geschafft und dort zwar nicht so lange gearbeitet und gelebt haben.
Am Abend landen wir auf einen Top10-Campingplatz wo wir eine neuseeländische Familie kennenlernen, welche ihr Haus oberhalb Auckland verkauft haben und nun mit ihren Kindern die Südinsel bereisen und Homeschooling anwenden.
13.1.2020
Noch vor dem Mittag geht es nach einem wilden Ritt auf einem Baumstamm am Meerufer, wo ich fast überflutet wurde, weiter nach einem ehemaligen Kohlewerk. Dort wurde bis Ende der Siebzigerjahre im gesamten 13‘000 Tonnen Kohle abgebaut.
Am Nachmittag geht es dann weiter Richtung Südwesten; wo wir an manch schönen Platz halten oder vorbeifahren.
Kurz vor den Pancake-Felsen fällt uns ein Freecamping auf wo wir uns etwas früher als sonst niederlassen. Neben uns hat es ein jüngeres deutsches Paar aus Dresden, welches schon seit Oktober 19 auf der Südinsel unterwegs ist.
Am Abend gehen wir nochmals ans Meer und erleben einen weiteren tollen Sonnenuntergang mit spektakulären Bildern.
14.1.2020
Nach einer ruhigen Nacht verabschieden wir uns von den beiden deutschen Nachbarn und machen uns auf den Weg zu den Pancakes Rocks. Dort treffen wir bevor wir den Rundgang beginnen auf 3 Thunerinnen (Mutter mit deren zwei Töchtern).
Absolut beeindruckend was hier abgeht; wie das Wasser tobt und an den Felsen nagt;. Bei Flut gibt es die sogenannten „Blow-Howles“, wo zwischendurch Wasserfontänen rausspritzen.
Die Weiterfahrt an der Westcoast beindruckt uns mehr und mehr. Was auffällt ist, dass es viele Häuser und Grundstücke zu verkaufen sind. Wir entschliessen uns nach kurzer Abwägung ins Landesinnere zum Lake Kaniere zu fahren und dort eine Übernachtungsmöglichkeit zu suchen. Auf dem Camping übernachten wir neben zwei Tschechen die schon längere Zeit in NZ unterwegs sind; Znacht gibt es feine Gnocci an einer von Heinz aufgepumpten Tomatensauce, lecker!