Berichte 16.01. – 31.01.2019

Wir waren in den verschiedensten Wüsten in grosser Abgeschiedenheit aber mit viel Wasser unterwegs… über den Gunbarrel Highway mehr als 1000km. Jegliche Internet Kontakte waren unmöglich. Deshalb folgen die Bilder und Edis Berichte mit Verspätung. Danke für das Verständnis.


16.01.2019

Nachts um halb elf – munter und mit sich selbst im Reinen sitzt der Heinze allein am Tischchen in der grossen Gibson Wüste. Sein Compagnion hat ihn im Stich gelassen  Schon lange hört man das leise, gleichmässige Schnarchen von Edi. Heinze sortiert noch Fotos. Rund um das Camp der Nachwuchsexplorer toben Gewitter und in der Ferne wird der Himmel blutrot erleuchtet durch Buschbrände. Plötzlich hat Heinz das Gefühl nicht alleine zu sein.

Ein leises Zirpen hinter sich, ein Huschen und Lauern lässt ihn aufschrecken. Mit seiner Led-Stirnlampe fasst er wie mit Fingern in die tiefe Dunkelheit. Da, – zwei Augen glänzen in der Finsternis. Ein weisses, kaltes Leuchten lässt ihn erschaudern. Ihm wird bange, nicht nur zwei, – vier, sechs, acht Augen, ja Augenpaare glänzen ihm entgegen. Ungezählt die Leuchtpunkte, die ihn beobachten. Was führen die im Schilde und wer sind sie?

Gross die Erleichterung, als er im Schweiss gebadet im Zelt erwacht. Die Brandwache erübrigt sich, die Gewitter haben sich verzogen; – aber die Vorsorge, die er getroffen hatte, war gut.

Die Augenmonster werden auch in seiner Fantasie wieder zu den zwei Zentimeter kleinen Laufspinnen.

Halb drei, noch drei Stunden Schlaf!

Halb neun, alles wie gehabt gut. Wir haben einen schönen Übernachtungsplatz, frühstücken gut und starten dann auf unseren nächsten Abschnitt.

Auf unserer Frühstücksmilch steht: «Shake me to wake me». Anscheinend wurde dies auf unsere Fahrwege übertragen. Wir sind zeitweise richtig groggy von dem vielen Geschüttel und Gerüttel. Die Naturfahrbahnen haben eine wellblechartige Oberfläche. Durch schnelles Befahren mit schweren Fahrzeugen kann so was entstehen.

Nach der Mittagszeit lassen wir die Gibson – Wüste hinter uns und über den Central – Highway gelangen wir nach dem Warakurna Roadhouse.

Hier sind wir wieder über Internet verbunden.


17.01.2019

Wenn man Unterhosen wäscht und sie an einer geeigneten Leine aufhängt, sollte der Sandsturm nicht losbrechen. Unser Sturm, gestern um neun Uhr abends, legte los und wollte nicht enden. Die Wäschestücke haben wir alle wieder gefunden. Mühsam war es trotzdem.

Wir haben heute früh unser Morgenritual hinter uns gebracht. Danach hatte Heinze am Auto zu flicken. Ich ging im Roadhouse einkaufen. Dabei lernte ich Patrick aus dem Thurgau kennen. Der junge Mann ist  mit seinem Motorrad alleine unterwegs und interessiert sich für die Gunbarrel Hwy. Er will die Wüste durchqueren.  Wir raten ihm dringend ab, diese Piste zu befahren.

Es ist einfach zu gefährlich, alleine mit einem Motorrad, ohne genügend Wasser und Treibstoff laden zu können, in eine Wüste zu gehen.

Wir hoffen, Patrick überdenkt sein Ziel

Erst um elf fahren wir auf unserer Strecke weiter, unser nächstes Ziel ist Yulara. Eine lange Strecke. Wenigstens ist die Piste gut ausgebaut. Diese heisst nun nicht mehr Great Central, sondern Tjukaruru Road. Auch hier treffen wir ganz wenige Autos unterwegs. Die Strasse gehört fast uns.

Etwas nach vier halten wir auf einem abgelegenen Campingplatz. «Under Oaks» heisst das rote Fleckchen Erde, von Eichen sehen wir nichts; – und hier kochen und essen wir.

Wie immer in den letzten Tagen, werden wir belagert von unzähligen, kleinem Fliegen. Mit einer beharrlichen Aufsässigkeit versuchen sie durch Mund, Nase, Ohren oder Augen in uns rein zu krabbeln. Da hilft nur Spray oder ein Mückenschutz. Glücklicherweise verschwinden sie beim Eindunkeln.


18.01.2019

Von Warakurna bis nach «Under The Oaks» gestern und heute weiter zu den «The Olgas» den Kata Tjuṯa, einer Gruppe von 36 Bergen.

Die Tjukaruru Road ist eine fast endlose Sandpiste. Breit, gerade in die Landschaft geschlagen, man sieht daran deutlich, welchen Stellenwert das Automobil in Australien hat. Auf dem heutigen Abschnitt ist eine Baustelle. Hier wird der Verkehr auf einer zusätzlichen Piste um den Bauabschnitt herumgeführt. Wir vermuten, dass die ausgebaute Strasse wohl auch geteert werden soll.

Sowohl gestern wie heute begegnen wir nur wenigen Fahrzeugen. Das ist fast bis zu den Olgas so. Wir fahren durch heisse Wüstensteppen und schlucken roten Staub. Alles in unserem Fahrzeug hat die gleichen, rotstaubigen Oberflächen. Welche Auswirkungen das Rot auf unsere Technik hat, werden wir sehen. Mechanische Dinge, wie Reissverschlüsse laufen nur noch sehr schwer.

Es knirscht manchmal zwischen den Zähnen. Glücklicherweise funktioniert unsere «Wasserversorgung». Pro Tag verbrauchen wir 12 Liter Nass. Jeden Morgen füllen wir vor der Abfahrt eine Grossflasche in acht Pet Flaschen um. Diese sollten wir bei den hohen Temperaturen verbrauchen.

Im Laufe des Nachmittags erreichen wir die Olgas. Wir beginnen, ohne genau zu planen, eine Rundwanderung. Wunderliche, runde, hügelähnliche Felsformationen begeistern uns. Die Berge bestehen aus einer Art roter Nagelfluh. Ungezählte Fotos werden gemacht. Irgendwann, auch weil uns das Trinkwasser fehlt, brechen wir die Wanderung ab und kehren zum Auto zurück.

Das Gebiet der Kata Tjuṯa ist touristisch total erschlossen. Deshalb treffen wir hier auch recht viele der Spezies Tourist an.

Unser nächstes Ziel ist der Ayers Rock Campground. Hier wollen wir uns etwas erholen, – wissen aber, dass wir im Kommerz – Rummel sind. Wir geniessen den Nachmittag im Pool trotz allem.


19.01.2019

Wir haben beschlossen, den heutigen Tag für Krimskrams einzusetzen. Wir bleiben im Ayers Rock Campground. Gestern war noch sowas wie ein kleiner Sturm durch die Gegend gefegt. Es regnete sogar einige Tropfen, die Temperatur fiel auf rund 25 Grad. Das ist auch heute früh so und sehr angenehm. Allerdings wurde soviel Wüstenstaub aufgewirbelt, dass der Himmel rötlich verhangen ist.

Nach einem gemütlichen Frühstück im «Vorgarten», bei Tauben und freilaufenden Kaninchen, gehen wir Edi ein Paar neue Hosen kaufen. Die Trekkinghosen aus Indonesien wollen sich partout in Einzelröhren aufteilen.

Wäsche waschen steht an und viel Arbeit am Computer. Heinz muss viele Bilder und Texte redigieren und ins Internet stellen.  Ausserdem haben sich viele Bilder auf Kamera und Handy angesammelt, die auf dem Compi sicherer aufgehoben sind.

Zum Mittagessen gehen wir in Gecko’s Cafe und bestellen beide eine Pizza 🍕. Auch an einfachen Dingen kann man Freude haben. Edi braucht noch eine Magnum. Inzwischen ist der Himmel etwas klarer und wir  beschliessen, zum Uluru zu fahren. Es ist tatsächlich so, je später der Nachmittag, desto klarer die Sicht. Wir umfahren den Steinriesen und sind beeindruckt, wie viele neue Ansichten sich zeigen. Wir machen viele Fotos.

Gegen Abend ziehen neue Gewitter auf und wir kehren zum Camping zurück. Die Temperatur sinkt wieder, wie gestern.

Wir kochen und essen und machen dann wieder Büro. Es regnet!


20.01.2019 

Fast hätten wir uns verschlafen! Schon vor fünf beginnt der grosse Auszug im Ayers Rock Campground, alle wollen ’sunrisen› beim Uluru. Das bringt ziemlichen Lärm und ich dreh mich noch mal. – 😴 Dann ist es Viertel nach sechs und der Morgen beginnt. 😙
Mit dem Abbau und Zusammenpacken wird es Viertel vor zehn, bis wir den Zeltplatz verlassen.
Wir gehen zu Saskia, das ist eine Schweizerin, die hier in Yulara auf einem Kamelhof (Uluru Camel Tours) lebt.
Wie sich herausstellt, ist dieser Hof ein riesiger Betrieb, ein Unternehmen mit einigen Angestellten.. Kamele werden in der Wildnis eingefangen und zum Reittier umgwöhnt. Gegenwärtig sind dies rund siebzig Tiere. Ausserdem hat es knapp dreissig noch scheue, nicht reitbare. Jetzt, im Januar, sind hier nicht viele Touristen. Trotzdem ist andauernd Betrieb und Gruppen reiten aus. Saskia erklärt und lehrt uns viel. Sie nimmt sich Zeit und geht auf unsere Fragen ein.
Sie nimmt uns in die Kamelkoppeln und stellt uns einzelne Kamel – Charaktere vor (Big Boss, Lausbub, usw.). In einem zweiten Teil gehen wir zu den ‹wilden› Tieren. Herzlichen Dank für diese lehrreiche Führung. Da ist viel Engagement und Herz!
Nach einem erneuten Z› Mittag in Geckos Kafe und einem Lebensmittel – Einkauf (inkl. Magnum) fahren wir zum Uluru. Im Kulturzentrum verbringen wir fast zwei Stunden damit, das Volk der Anangu (Stämme der Aborigines) kennen zu lernen.
Da heute wesentlich besseres Wetter ist, machen wir erneut Fotos vom heiligen Berg und sind immer wieder beeindruckt.
Über den Lassiter Highway verlassen wir Yulara und die Umgebung. Rund zweihundertzwanzig Kilometer östlich, ohne dass wir einer Hand voll Autos begegnet wären, fahren wir in den Hof des ersten Roadhouses, das wir finden, ein. Gute Nacht!


21.01.2019
Heiss, es ist heiss und der Wind bläst auch in der Art. Von allen Seiten, wie mit dem Heissluftföhn und – ich habe Durst. Es ist drei Uhr Nachts und in meinem Dachzelt ist Sauna. 😌 Das Roadhouse Erldunda ist in der Wüste und liegt nahe der Ghan, – jener legendären transkontinentalen Verbindung von Darwin im den Süden.
Wir kämpfen uns durch die Nacht und den Schlaf, – der Wind bläst. Packen nach dem Frühstück zusammen, – der Wind bläst. Gegen neun fahren wir weiter, – der Wind bläst. Dieser und das Zwitschern von verschiedensten Vögeln (Wellensittiche, Finken, Papageienarten usw.) sind Konstanten hier.
Über den Stuart Highway fahren wir von Erlunda Richtung Coober Pedy. Auf dem Weg in den Süden passieren wir eine Provinzgrenze. Aufgrund der Erfahrungen von Heinz, beseitigen wir die gekauften Äpfel vor dem Übertritt. Ein schönes Bild: Wir sitzen einen Kilometer vor dem Übergang im Auto, essen Äpfel und hören Glen Miller. Später stellt sich aber heraus: kein eifriger Beamter hat Dienst. Überhaupt scheint das Leben hier entspannt.
Auf dem Highway sind wir wieder auf einer befahrenen Strecke. Nicht oft, aber immer wieder begegnen wir anderen Fahrzeugen.
Mittagessen im Marla Roadhouse: vegetarisch = Burger, dick und fett beladen, unmöglich alles heil ins Maul zu bekommen. Laberige Brötchen verunmöglichen dies und kleinere Unfälle sind vorprogrammiert. Heinze isst gescheiter: von vornherein mit Messer und Gabel. Der Geschmack ist gut und ich werde lernen.
Am späten Nachmittag halten wir beim Cadney Caravan Park. Hier wollen wir übernachten, um für morgen eine gute Ausgangslage zu haben.
Uns geht es gut, der Platz gefällt uns und – der warme Wüstenwind bläst auch hier. 😏


22.01.2019
Unsere Nacht im Cadney Caravan Park ist etwas unruhig. Andauernd sind Maschinen an der Arbeit das Leben hier angenehmer zu machen, oder überhaupt zu ermöglichen. Ein Eiland im Nirgendwo der Wüste, an einer Strasse gelegen, ohne das Ziel zu sein.
Wir fahren um neun Uhr ab.! Unser Ziel ist Oodnadatta. Der Weg dahin führt meist nach Osten, weg von den neuen, grossen Nord-Süd Verbindungen. Oodnadatta erreicht man mit dem Durchqueren der Ankata Painted Desert. Hier verlief früher der grosse Verkehrsstrom. Die Eisenbahn fuhr hier durch, ebenso die Strasse. Ausserdem hatte der Ort ein Flugfeld, das für das Militär wichtig war. Heute ist hier nicht mehr viel; man gedenkt der alten Zeiten und ist stolz darauf.
Es leben nur noch 57 Menschen hier, früher sollen es hunderte gewesen sein.

Die Wüste war wiederum anders, als das, was wir bisher erlebten. Hier gibt es viel mehr Bodenfarben.
Um zwölf erreichen wir Arckaringa Hills. Painted Desert ist hier wörtlich zu nehmen. Die Berge und Hügel sind rot, braun, weiss, gelb, schwarz, grünlich und bläulich, wie eben die Erze und Oxyde in den Steinen vorgeben.
Neben diesen Farbhügeln, in einem Wadi kochen umd essen wir.
Die Temperatur im Kamel erreicht zeitweise über 51C° ; unerträglich.
Die Weiterfahrt am Nachmittag führt durch endlose Weiten. Die Büsche werden weniger, dafür sieht man immer etwa Rinder in den Ebenen. Ein hartes Kuhleben.
Etwa um Vier erreichen wir unser Ziel. Kein grosser Ort. Wir fahren zum Pink Roadhouse. Alles ist hier pink angemalt, jeder Stuhl, jede Wand. – Na ja, schon zu. Aber, da kommt der Chef und wir können trotzdem einchecken. Essen können wir nirgends. Alles ist geschlossen. Kein Mensch ist zu sehen. Ein kurzes, heftiges Gewitter weckt. Plötzlich hört man Lachen und Kinderstimmen auf der Strasse.
Wir kochen etwas und geniessen den Abend.


23.01.2019
Das Erwachen, Dusche, Kaffee, usw. ist unspektulär und verläuft normal. Dass wir beide schlecht geschlafen haben, sei nur am Rande vermerkt. Der Boden unter dem Zelt von Heinze soll wie eine überdrehte Bodenheizung gewirkt haben.
Wir fahren heute von Oodnadatta, vom pinken Roadhouse, nach Coober Pedy. Wieder Wüste, wieder heiss, wieder staubig; aber erneut eine Erfahrung der besonderen Art.
Vorher gehen wir aber im Roadhouse einkaufen. Dieser Laden ist DAS Einkaufszentrum hundert Kilometer im Umkreis. Das Angebot ist gross und trotzdem sehr eingeschränkt. Die Leute, die hier wohnen haben kein Gärtchen vor dem Haus und sind , ausser wohl beim Fleisch, nicht Selbstversorger. Gemüse, Obst, Milchprodukte haben hier einen anderen Stellenwert.
Eine Aborigine-Familie betritt den Laden. Anscheinend kennt man sich. Die Kinder bewegen sich vertraut in der Umgebung, die ihre Zukunft mitprägt. Durch die Vermittlung des Ladeninhabers kann Heinze Fotos der Kinder machen.
Viertel vor zehn sind wir unterwegs. Die Wüste unterscheidet sich von allem, was wir bisher gesehen haben. Die Farben der Painted Desert scheinen zwar noch durch, rot-braun überwiegt aber.
Später wird die Grundfarbe ein helles braun-grau sein.
Es ist warm, sehr warm, es dürften gute 55C° an der Sonne sein. Schatten gibt es nicht; Pflanzen gibt es nur ganz kleine und nur vereinzelt. Büsche kann man weit entfernt, am Horizont ausmachen. Weiter rechts sieht man Hügel und Berge, sicher einen Tagesmarsch entfernt. Im Süden geht der Wüstenboden irgendwann in den Himmel über, unter dem ständigen Hitzeflirren am Horizont, weiss man nicht wo. Vor mir das steinige Strassenbett, auf dem in grosser Entfernung, in einer Staubwolke das Kamel entschwindet. 😯
Stille, durchdringend, fast greifbar, – kein Mensch, Tier, Maschine, Wind. Nichts! Allein!
Ich weiss ja, mir passiert nichts. Wie muss das wohl sein, wenn es ernst ist? Ausgesetzt in der Wüste! Diese ersten Wüstendurchquerer, wie ging es denen wohl?
Das Kamel taucht weit entfernt hinter einer Bodenwelle auf und kommt rasch näher. Ich bemühe mich, einige Fotos von Kamel, Heinz und Staubwolke zu machen und bin froh, nicht allein zu sein. Wüste ist ein eigenartiger Ort.
Südwestlich von Mount Barry halten wir bei einer Sträuchergruppe und machen nochmals Mittagshalt in dieser Wüste.
Später fahren wir wieder durch Stein- und Sandebenen, sehen weit und doch fast nichts, folgen einer Strasse, die eigentlich gar nicht Teil dieses Lebensraumes sein will. Was aber abgeht in dieser uns fremden Welt, bleibt uns verborgen; – ist Teil des Heimlichen, der Nacht.
Coober Pedy erreichen wir im Laufe des Nachmittags. Wieder haben wir eine Stunde durch die Zeitzone verloren.
Auch hier, – Touristensaison ist es nicht. Viele Restaurants und Läden öffnen erst wieder, wenn die grosse Masse im Mai oder Juni kommt.
Wir finden eine Unterkunft und hungern müssen wir auch nicht.


24.01.2019
Wir erwachen in Coober Pedy; ziemlich spät, weilo wir hier auch gut geschlafen haben.
Unser Programm sieht so aus, dass wir heute den Ort und seine Besonderheiten kennenlernen wollen.
Nach dem Frühstück gehen wir zu einer Führung in die Umoona Opal Mine & Museum. Hier werden unter Tag viele Besonderheiten des Ortes gezeigt. Unser Museumsführer ist Rudi, ein ehemaliger Deutscher, der seit 1961 in Australien lebt. Der macht seine Sache ganz toll. Als ehemaliger Opalsucher weiss er wovon er spricht und es wird nie langweilig, ihm zu zuhören. In einem ersten Teil zeigt er uns, wie die Menschen früher und und heute in Coober Pedy unter Tag lebten und leben. Danach und eine Etage tiefer im Fels sind wir in einer Mine mit Maschinen und allem Drum und Dran. Zuletzt sehen wir uns einen Film über Opale an.
Natürlich werden auch hier Opale verkauft. Es gibt wohl im Ort keinen Laden, der nicht auch noch Opale und Schmuck verkauft. Bäckereierzeugnisse und Opalverkauf schliessen sich hier nicht aus.
Wenn es heiss ist in Coober Pedy trifft man auf der Strasse nur noch Touristen und Aborigines. Zu Mittag sind wir die einzigen Gäste in Johns Pizzeria. Mit Lasagne starten wir in den Nachmittag.
Allerdings haben wir deren Wirkung und die Hitze unterschätzt. Wir sind KO und beschliessen, in den Pool des Carparkes zu steigen. Dieser ist hier in einem Blechhaus und das Wasser hat angenehm kühle Temperaturen.
Am späteren Nachmittag fahren wir aus dem Ort hinaus und melden uns zum Opalsuchen in Tom’s Working Mine. Wir werden mit Helm und ultraviolettem Licht ausgestattet und dann dürfen wir uns in den Stollen der Mine auf die Suche machen. Unter UV Licht leuchten Opale auf. Wir werden auch schnell mal fündig, allerdings sind die Opalsplitter nicht Stecknadelkopf gross. Unsere Träume zerplatzen wie Seifenblasen. 😮 Ist wohl doch nichts mit der Karriere als Mineur.
Zu jedem Loch im Boden gehört ein Hügel mit dem Aushubmaterial. Tausende dieser Hügel zieren das Gebiet der Minen um Coober Pedy. In allen Farben leuchtet das Steinmaterial in der Abendsonne und gibt gute Fotomotive ab. Wir knipsen noch einige Zeit und fahren dann zum Carpark zurück.
Ein lehrteicher und unterhaltsamer Tag, den wir heute erleben durften.


25.01.2019
Wir sind «Kilometerfresser»; – ganz eindeutig! 541,8km liegen hinter uns. Morgens in Coober Pedy erwacht, abends in Port Augusta West kurz vor dem Einschlafen.
Aber schön der Reihe nach. Wir wissen, dass wir heute Coober Pedy verlassen. Wir brauchen noch Proviant, also gehen wir in der IGA einkaufen.
Der Himmel ist bedeckt, entsprechend sind die Temperaturen. So etwa 30 Grad und wir haben das Gefühl, es sei kalt. Na ja, es wird weniger Trinkwasser brauchen.
Um 11 fahren wir Richtung Süden. Ziel ist Woolmera.
Wir fahren wieder mal ohne Staubdichtung. Auf den Wüstenpisten haben wir hinten im Kamel eine Plane gegen den Staub gespannt. Wir fahren auf Teerstrasßen das ist sauberer. Der Route entlang finden sich immer wieder Opalminen.
Wir sind unterwegs und einerseits wütend, als auch traurig. Hunderte, wenn nicht tausende toter Tiere in unterschiedlichem Verwesungszustand säumen den Stuart Highway. Kühe, Kälber, Schafe, Känguruhs und Dingos welche überfahren wurden.
Keine Frage, Australien ist schön und die Leute sind easy drauf, aber, …
Es würde die Menschen in Australien auszeichnen, wenn sie ihre Fahrzeuge auch für Tiere abbremsen.
Sicher, es gibt welche, die das auch tun. Aber meiner Meinung nach viel zu wenige. Ein Land, das soviel in den Autoverkehr investiert, sollte mehr für den Schutz vor der Autogewalt tun. Das Argument, dass Road-Trains nicht bremsen können für ein Tier, ist vorgeschoben und zeigt höchstens die Geisteshaltung tierischem Leben gegenüber.
Da würde es sicher auch technische Lösungen geben für solche Trucks, wenn man sie entwickeln wollte. Man nimmt den Tod tausender Tiere einfach in Kauf. Die Kadaver liegen dann der Strasse entlang.
Ein ganz schlechtes Bild, das Australien da abgibt.
Die Verantwortung etwas zu ändern liegt klar bei den Australierinnen und Australiern, den Autofahrerinnen und Autofahrern und bei den Behörden.
Am Mittag haben wir Probleme, das Reserverad richtig einzuhängen. Deshalb beschliessen wir, möglichst weit in den Süden zu fahren, um eine gute Autowerkstatt zu finden. Aus diesem Grunde landen wir im Shoreline Caravan Park, Gardiner Ave, Port Augusta West SA 5700o


26.01.2019
Samstag, schon wieder! Wir sind in Port Augusta West in einem grossen Caravan Park. Es ist schön, kühler als in der Wüste, und Heinze will erfrieren. Seit sieben sind wir wach, haben gefrühstückt und gepackt.
In Port Augusta bleiben wir noch eine Weile, kaufen ein, essen chinesisch zu Mittag und trinken Kaffee.
So um 14.00h fahren wir weiter Richtung Adelaide. Die Vegetation entlang der Strasse hat sich stark verändert. Wüstenpflanzen sieht man seltener, dafür aber zum Beispiel vermehrt Gumtrees. Grosse, starke Bäume stehen in der Landschaft. Zusätzlich wird das Land hier meist landwirtschaftlich genutzt. Getreideanbau steht im Vordergrund. Riesige Flächen sind abgeerntet, oder schon vorbereitet für die nächste Aussaat.
Unterwegs halten wir in Quorn an. Hier fühlen wir uns wie in einem Western. Die Häuser sind ‹alt›, traditionell, und sehen amerikanisch aus. Ja eben, man kann sich an Stelle des Hotels durchaus einen Saloon vorstellen und in den sehr breiten Strassen eine Schiesserei.
Durch den Ort führt auch eine Bahnlinie, die heute nur noch von Zeit zu Zeit von einer Dampfbahn der Pichi Richi Railway (PRR) befahren wird.
Am späteren Nachmittag sind wir in Melrose gelandet und übernachten da im Caravan Park. Auch hier gefallen uns die Häuser.
Abends beginnt es zu regnen. Es ist merklich kühler. Morgen soll es 26C° werden. 😉


27.01.2019

Es ist nicht mehr morgen. Es ist heute und es ist 16C°! Wahnsinn, wie schnell sich das Wetter geändert hat. Von den knapp fünfzig Grad bis zu den jetzigen Temperaturen sind Welten.
Als ich heute früh duschen ging, stellte ich zuerst eine Mischung hot-cold ein: war a-kalt. Also nur hot – war aber cold, fünf Minuten warten: immer noch a?kalt! Was hilft’s: Banzai!!!! Vor einigen Tagen waren die Duschen auch mit kaltem Wasser so heiss, dass man sich fast verbrannte.
Nun, – ich habe beides überlebt 😀.
Danach, rein in lange Jeans und Langarm-Shirt. Da drüber ein Gilet gepackt und zuletzt ein Paar Socken gesucht und angezogen. Jetzt fühlt sich die Welt ganz anders an: gut.
Es ist zehn Uhr und die zwanzig Grad sind immer noch nicht geknackt. Der Himmel ist voller Wolken.
Übrigens, die Welt ist ungerecht, Heinze hat eine Dusche mit warmem Wasser gefunden und kommt verpackt, als wenn Winter wäre zurück.
Gegen elf fahren wir von Melrose auf den Remarkable Mountain im gleichnamigen Nationalpark. Dort sind wir für einige Zeit zu Fuss unterwegs und geniessen die Ruhe des Bergwaldes. Unterwegs treffen wir auf Kängurus. Keine zehn Meter sind sie entfernt. Übrigens, als ich diese Nacht zur Toilette ging, traf ich ganz nahe auch zwei, die auf dem Rasen grasten. Die Tiere haben sich hier sehr an Menschen gewöhnt.
Auf dem Weg gegen Süden fahren wir durch Wirrabara. Die ganze Gegend ist landwirtschaftlich geprägt. Das Dorf ähnelt wieder Wildwest. 😉
Sehr viele Häuser oder Liegenschaften werden hier zum Kauf angeboten. Was bedeutet das wohl? Viele Häuser sind gut unterhalten und den Leuten scheint es entsprechend zu gehen.
Laura, – hier essen wir zu Mittag. In einer richtigen Beiz, mit Spielautomat, laufenden Fernsehern mit verschiedenen Programmen und Sportresultaten, einer riesigen Bar und die Angebote werden direkt auf schwarze Tafelflächen geschrieben. Dahinter ist ein Dining Room, gross mit Tischen, Stühlen und laufendem Fernseher. Das Essen war überraschend gut.
Nachmittags fahren wir richtig über Land. Gladstone, Georgetown, Clare, Mintaro, anschliessend landen wir in Leasingham.
Weite, offene Landschaft prägt das Bild. Riesige, landwirtschaftlich genutzte Flächen bereiten sich aus. Soweit das Auge reicht sind Ebenen und sanfte Hügel zu sehen. Teilweise wird Ackerbau betrieben, teilweise sind es Weideflächen für Rinder und Schafe. Gegen Leasingham hin kommen vermehrt Weinberge dazu. Ein gesegnetes Land, so scheint es. 🤔 Wir begegnen auch verlassenen Höfen und viele Ladenlokale sind For Sale!
In Leasingham Village Cabins bleiben wir diese Nacht, – die wieder kalt werden soll.


28.01.2019
Rosa Kakadus sind sehr schöne Vögel. Ich liebe sie vom Aussehen her und beim Fliegen sind sie wahre Meister. Wenn es aber um ihre Laute geht, hört meine Begeisterung auf. Einer alleine mag ja noch gehen, unsere rosa Freunde pflegen aber in Schwärmen zu fliegen. Sobald das Tageslicht sich zeigt, beginnt das Konzert, und sie ’singen› bis lang in den Tag hinein.
Die letzten Morgen wurden wir so in den Tag gekrächzt, mit einer Ausdauer und Begeisterung, wie sie nur ein rosa Kakadu verstehen kann. 😡
Ja, wir wurden wach, haben gut gefrühstückt und gepackt. Allerdings haben die tiefen Temperaturen zu starker Taubildung geführt. Wir mussten das Zelt trocknen. Letzte Nacht sank die Temperatur auf fünfzehn Grad. Da waren der Schlafsack und dicke Kleider nötig.
Wir fahren um Viertel nach neun los Richtung Adelaide. Die Distanz ist nicht gross. Was sind schon 277 km hier in diesem Land. Wir nehmen uns Zeit und bummeln Richtung Grossstadt.
Lange Zeit sind wir noch in ländlicher, bäuerlicher Farmgegend. Wiederum sind wir fasziniert von der Weite der Landschaft. Kleinere und grössere Farmen treffen wir entlang der Strasse an. Teilweise sind es sehr traditionelle und alte Bauten, das Wohnhaus steht neben Ökonomiebauten, Silos und vielen Maschinen. Andernorts, meistens, wurden neue Gebäude erstellt und die, oft sehr schönen alten und ersten Farmhäuser, verfallen irgendwo.
Je näher wir Adelaide kommen, desto mehr Industriebauten, Geschäfte, aber auch Wohnhäuser stehen entlang der Strasse. Über Gawler, Blakeview und Elizabeth fahren wir in der grossen Stadt ein.
Inzwischen hat die Temperatur ziemlich zugelegt und beträgt 42 Grad. Wir schwitzen! Das Kamel bleibt auf einem Parkplatz und wir gehen zu Fuss zum Chinese Food Court. Irgendwie habe ich erwartet, dass mehr Menschen in der Stadt wären. Heute ist ein australischer Feiertag und das wäre doch ein Grund, in die Stadt zu gehen. Es hat Leute, einfach nicht besonders viele.
Nach einem Bummel und einem Einkauf fahren wir zu unserem Caravan Park. Im Windsor Gardens haben wir uns einquartiert und hoffen auf eine nicht zu kühle Nacht.


29.01.2019
Heute ist der Tag der Trennung, Heinze und ich gehen verschiedene Wege. Keine Bange, das wird nichts Endgültiges, – aber die Umstände verlangen es so.
Die Wüste hat dem Kamel zugesetzt und ihre Spuren hinterlassen. Das Hauptproblem besteht beim Reserverad. Es lässt sich nur mit Mühe transportfertig machen. Der ganze Befestigungsmechanismus hat sich abgesenkt und schleift nun auf der Stossstange hinten.
Schrauben haben sich gelöst, ein Ölwechsel muss sein, Filter müssten ersetzt werden: eine ganze Menge Kleinkram steht an. Ausserdem haben wir einen Teil des Trittbrettes hinten irgendwo in der Wüste verloren. Heinze sucht da auch eine Lösung, der Einstieg ist sonst mühsam.
Nun, das braucht Zeit und den richtigen Mechaniker. Ausserdem einen kurzfristigen Termin in der Toyotagarage, und das ist nicht einfach.
Nach dem Aufstehen, Frühstücken usw. reservieren wir im Caravanpark kleine Zimmer, das Kamel steht ja nicht mehr als Stützpunkt und Operationsbasis zur Verfügung. Viel Material und die Wertsachen laden wir aus und verstauen sie da.
Danach macht sich Heinze auf den Weg in die Garage.
Und nun Edi! Was machst du nun? Zum Glück hat Adelaide einen gut ausgebauten öffentlichen Verkehr und nette Buschauffeure. Ausserdem habe ich mir eine App runtergeladen, die mich auf wundersame Weise zum eingegebenen Ziel führt.
Ich will heute den botanischen Garten besuchen.
Die Busstation finde ich auf Anhieb. Leider habe ich nicht richtig vorausgeplant. Der Chauffeur ist nicht erfreut über meinen grossen Geldschein. Er nimmt mich aber mit zum nächsten Halt, schickt mich in eine Bäckerei zum Wechseln, wartet auf mich, verkauft mir den Fahrschein und zeigt mir noch extra, wie man ihn braucht. ☺️ Der Garten ist beeindruckend gross und im Zentrum neben dem Zoo gelegen. Nebst einer unwahrscheinlich vielfältigen Pflanzenwelt hat es architektonische Kontrapunkte, die aber gut harmonieren.
Integriert im grossen Gelände gibt es eine Menge Sonderschauen. Ein Rosengarten, eine Kaktusschau, ein Küchengarten, ein Gesundheitsgarten und viel mehr ist zu finden.
In einem Pavilion zieht mich ein schönes Restaurant an, die Preise treiben mich aber in die Flucht. 🤔 Na ja, zum Glück ist in der Nähe ein einfaches Kaffee.
Am späteren Nachmittag verlasse ich den Park und treibe mich noch etwas in der Rundle Mall, einem riesigen Einkaufszentrum – Komplex rum. Wahnsinn, was da alles zu haben ist und wofür es alles Geschäfte gibt. Gegen fünf bin ich verpflegt wieder auf dem Heimweg mit dem Bus.


30.01.2019
Nach der Pflanzenwelt die Tierwelt.
Heinze muss auch heute mit dem Kamel zum Doktor. Einzelne Probleme sind behoben, nun steht der Termin bei Toyota an. Ich kann in der Frühe in die Stadt mitfahren und steige in der Nähe der Universität aus.
Der Weg zur Tierwelt ist leicht zu finden. Der Zoo ist in der Nähe des botanischen Gartens. Übrigens gleicht auch die Bepflanzung dort einem solchen.
Ich bin zu früh vor dem Eingang, das Kafi hat aber zum Glück schon offen und ein Long Black belebt die Geister.
Ein Ticket zu bekommen gleicht einem Gang durch den Irrgarten. Sechs Kassen, zwei geöffnet, 25 Meter durch einen Gang mit Absperrbändern – wie am Flughafen. Für die ersten zehn Personen, die wir sind, etwas lächerlich. Und die Warteposition, fünf Meter vor dem Schalter, muss eingehalten werden. 😗 Hoffentlich haben die hier zwischendurch wirklich so viele BesucherInnen. Der Eintritt ist teuer, 34 AU$, und Ermässigung gibt es nur für australische RentnerInnen mit einer ‹Karte›. Wie andere australische Zoos wird der hier gemeinnützig betrieben. Also hilft motzen nicht.
Nun, der Zoo in Adelaide ist der zweitälteste in Australien (Melbourne ist älter). Er rühmt sich seiner 300 Tierarten und der speziellen Themenbereiche.
Sicherlich ist das grosse Gehege der Riesenpandas ein ausserordentlicher Hingucker. Ich sehe diese Tiere das erste Mal in Wirklichkeit und bin beeindruckt. Man ist den Tieren ziemlich nahe.
Die Tiger haben nicht soviel Platz und die Menschen können auf einer Plattform in das Gehege schauen. Ich bin gegen Mittag bei ihnen und da brennt die Sonne schon stark. Kein Wunder, dass sie sich unter Steinplatten in den Schatten verzogen haben.
Die Orang-Utans nebenan haben gleich hitzefrei und müssen gar nicht erst ins Gehege.
Überhaupt, – heute ist wieder ein ganz heisser Tag. Wie konnte man vorgestern nur so jammern.
Schön gemacht sind die Vogelvolieren. Teilweise können sie betreten werden und man ist dann dem Federvieh sehr nahe, – mit allen Konsequenzen.
Viele andere Tiere werden noch sehr konventionell gehalten. Dicke Gitter, kleine Gehege, wenig Abwechslung. Man merkt, da ist nicht soviel Push dahinter, wie bei den Pandas.
Nach dem Mittagessen verlasse ich das Zoogebiet. Ich schlendere gegen die Innenstadt und komme beim Immigrations-Museum vorbei. Ich lasse mich faszinieren und verbringe lange Zeit da. Einerseits wird aufgezeigt, welche Menschen, aus welchen Gründen hier in Australien angesiedelt wurden. Gefangene, Gestrauchelte, Kinder, Kriegsflüchtlinge uva. andererseits wird aber auch aufgezeigt, dass bestimmte Gruppen politisch Verfolgter wenig Chancen haben, aufgenommen zu werden.
Und dann wird auch recht offen über das Unrecht informiert, das dem Volk der Aborigines angetan wurde. Insbesondere hier im Süden, wo Kinder ihren Eltern weggenommen und in Schulinternate gesteckt wurden. Fächerplan: Englisch, Christentum, Haushaltsführung, … Später wurden die Kinder in andere Distrikte verfrachtet, um den Kontakt zu ihren Familien zu unterbinden. Was man erreichte, zeigt die Gegenwart.
Den Nachmittag rundete ich dann im Museum von Südaustralien ab. Hier besuchte ich eine Ausstellung über die Kultur(en) der Aborigines.
Verschiedenstartige Gruppen bevölkerten einst den Kontinent Australien und alle pflegten Ausprägungen dieser Kultur. Reichhaltig sind die Exponate, die hier zu sehen sind. Wahnsinn, dass viele, heute lebende Aborigines den Bezug dazu verloren haben.
Was Europäer anderen Menschengruppen angetan haben erschreckt immer wieder. Wie wenig sie bisher dafür gerade stehen mussten, auch.
Die übrigen Ausstellungen in diesem grossen Haus: Tiere aus aller Welt, Pazifische Kulturen, Südaustralische Tierwelt, Megafauna, usw. sind allesamt etwas verstaubt, mit teilweise schlecht ausgestopften Exponaten.
Halb fünf bin ich wieder im Windsor Park.


31.01.2019
Unser heutiger Tag beginnt nach dem Frühstück mit Auto putzen. Um zehn müssen wir aus dem Windsor raus, daher wollen wir vorher noch die Infrastruktur des Campingparks nutzen. Wir schaffen es, einige Schränkchen etwas vom Wüstenstaub zu befreien. Fertig werden wir aber nicht damit, ich fürchte wir werden noch ziemlich lange an die Wüste erinnert.
Pünktlich geben wir die Zimmerchen ab und verlassen den Platz.
In Adelaide müssen wir noch einige Dinge erledigen. Tanken steht an, einkaufen damit wir nicht hungern, ausserdem hat Heinze noch Sachen am Kamel, die erledigt werden müssen.
Zum Mittagessen gehen wir in die China Town und essen so richtig viel. Ma Wo Tofu, Reis und Gemüse, – es hat wunderbar geschmeckt und stehen lassen wollten wir nichts. 😋
Halb vier fahren wir in Adelaide ab. Unser Ziel ist Hahndorf, eine Ortschaft die von deutschen Siedlern gegründet wurde. Hahndorf liegt in den Adelaide Hills, auf 347m ü.M. – das Kamel musste also knapp 300 Meter steigen. Der Strasse entlang sieht es teilweise aus wie in den Voralpen. Weidendes Vieh, viele Zäune, aber dann dazwischen auch grosse, teure Villen wechseln sich ab.
Wir richten uns auf dem Hahndorf-Resort zum Campieren ein. Sobald aber die Sonne untergeht, frieren wir jämmerlich. Es windet und wird sechzehn Grad. Lange Hosen, langärmliges Shirt und einen Pulli braucht es jetzt dringend. Heinze sagt für die Nacht Temperaturen um elf Grad voraus. 😟

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