Samstag, 01. April 2017
Leider muss ich heute schon wieder weiter. Der Abschied fällt mir schwer, ich habe in Ban Rai ein zweites Zuhause gefunden und wäre liebend gern noch länger geblieben. Unglücklicherweise drängt die Zeit, das Visum fürs Kamel läuft bald aus. Mit einem thailändischen Kleinbus fahre ich über Bangkok nach Prachuap, zu Heinz, Walter und seiner Frau Nam. Ich werde sehr herzlich empfangen.
Sonntag, 02. April 2017
Wir besuchen den Monkey Hill ein Hügel voller Affen. Diesen trauen wir nicht so ganz über den Weg. Zu Recht, einer versucht Heinz das Armband zu klauen. Später bringt uns Walter zu den extrem friedlichen südlichen Brillenlemuren die im Gegensatz zu den einheimischen Affen in keinster Weise aggressives Verhalten zeigen.
Montag, 03. April 2017
Wir verabschieden uns von Nam und Walter und fahren in den Süden nach Krabi. Dank der App iOverlander finden wir einen genialen Schlafplatz fürs Kamel, direkt am Strand. Bei einem Bier in der nahen Rastafari-Bar mit dem ersten thailändischen Rasta dem wir auf unserer Reise begegnen, lassen wir den Tag ausklingen.
Dienstag, 04. April 2017
Beim morgendlichen Schwumm im wohl über 30° Wasser komme ich mir vor wie auf einem Reisekatalog. Am Nachmittag bastle ich noch etwas an der Website während Heinz sich die Stadt ansieht. Der sonst sehr gelobte Ort Ao Nang entpuppt sich als Flop. Die Hotels sind extrem teuer und das ganze Gebiet sehr touristisch. Zu allem Überfluss geraten wir in einen Tropensturm. Etwas enttäuscht beschliessen wir zurück nach Krabi zu fahren, wo wir nach einem Abendessen auf dem Nightmarket in einem Hotel übernachten.
Mittwoch, 05. April 2017
Wir machen uns auf in Richtung Hat Yai. Auf dem Weg besuchen wir einen riesigen botanischen Garten. Nach etwa einer halben Stunde Marsch überrascht uns ein starker Tropenregen. Wir versuchen auf eines der fahrenden Autos aufzuspringen, doch alle ignorieren den erhobenen Daumen. Als sich ein Mercedes nähert, versuchen wir es gar nicht, da wir davon ausgehen, dass Mercedes Fahrer keine Stöppler mitnehmen. Tatsächlich aber hält der Fahrer sogar ohne unser Zeichen an und nimmt uns mit. So kann man sich täuschen.
In Hat Yai dürfen wir auf Resortgelände parkieren und nächtigen.
Donnerstag, 06. April 2017
Wir haben beschlossen Chip, eine thailändische Autostöpplerin, einen Abschnitt unserer Reise mitzunehmen. Wir holen die aufgestellte, 36 jährige Frau am Bahnhof ab. Ein letztes Mal kaufen wir in Thailand ein und passieren die Grenze nach Malaysia. Trotz verspäteter Ausreise des Kamels verläuft die Grenzübertretung sehr einfach und schnell. Auf malaysischem Boden versichern wir das Auto mit «Zürich-Versicherung«, da heimelts uns doch fast ein wenig.
Der erste Eindruck von Malaysia lässt sich am besten mit dem Wort «steril» beschreiben. Es ist sauberer als die Schweiz und alle Häuser scheinen neu zu sein. Die Autobahn ist einwandfrei aber die Gebühren sind teuer. Jedoch sind die Leute sind extrem freundlich und herzlich und sprechen dazu ein sehr gutes English.
An einer Raststätte essen wir leckeres, von Chip gekochtes Curry.
Die Fahrt geht noch weiter bis nach George Town, wo wir einen Schlafplatz am Strand finden.
Freitag, 07. April 2017
Wir besuchen die Chinatown in George Town. Die Chinesen machen in Malaysia rund einen Viertel der Gesamtbevölkerung aus. Wir sprechen mit einer Frau, die sich über die Immigranten in Malaysia beschwert, «die stehlen, keine Steuern zahlen, etc.». Und schon wieder heimelts uns ein wenig (nicht im positiven Sinne natürlich).
Heinz besorgt sich ein lokales Nummernschild und nach einer länger als angenommenen Wartezeit machen wir uns auf den Weg in Richtung Ipoh.
Wir beschliessen etwas ausserhalb der Stadt auf einem sehr überschaubaren Campingplatz zu übernachten.
Samstag, 08. April 2017
Trotz frühem Tagwach verpassen wir das Büro für das Verschiffen des Kamels um nur eine Stunde. Sehr ärgerlich. Spontan wird entschieden, wir gehen ans Meer. An der Westküste in Port Dickson finden wir einen gemütlichen Campingplatz. Am Karaokeabend lebt die Lokalbevölkerung mit sehr hohem Lautstärkepegel ihre Musikalität und leider auch ihre Unmusikalität aus.
Der Besitzer des Campings erzählt uns über die Politik von Malaysia. In Malaysia herrscht Wahlmonarchie jedoch hat nur der Premierminister das Sagen. Dieser soll sehr korrupt sein. Die Bevölkerung scheint extrem unzufrieden.
Sonntag, 09. April 2017
Der heutige Abstecher nach Malakka ist mit Ausnahme des nicht geniessbaren Durian-Eis ein voller Erfolg. Das alte Städtchen ist trotz Tourismus extrem schön und hat architektonisch und kulinarisch extrem viel zu bieten.
Die Nacht verbringen wir auf demselben Campingplatz.
Montag, 10. April 2017
Wir starten einen zweiten Versuch auf dem Büro und können tatsächlich die letzten Dokumente zur Verschiffung des Kamels nach Kota Kinabalu auf Borneo organisieren. Im Stadtpark geniessen wir später die Sicht auf die Petronas Towers von Kuala Lumpur.
Die Reise geht nun Ostwärts. Wir übernachten auf dem Weg irgendwo in den Bergen. Ich habe das Glück den Nationalvogel Malaysias, den Rhinozerosvogel, zu sehen.
Dienstag, 11. April 2017
Die Ostküste ist extrem schön. Wir finden einen Superplatz. Hohe Felsen, schöner Strand und eine Flussmündung ins Meer. Wir sind uns einig an einem Kraftort zu sein. Chip erklärt uns, heute Nacht sei Pink Moon und das Baden im Meer unter diesem bringe einem Klarheit.
Mittwoch, 12. April 2017
Chip verlässt uns heute und stöpplet nun weiter in Richtung Süden. Nach einem emotionalen Abschied machen wir uns auf, in Richtung Kuala Retang. Von dort aus soll man geniale Urwaldtrekkings machen können.
Zum ersten Mal machen wir schlechte Erfahrungen mit Einheimischen. Die Dorfjugend provoziert während wir zu schlafen versuchen.
Donnerstag, 13. April 2017
Frühmorgens gehen wir aufs Schiff und fahren drei Stunden flussaufwärts. In Kuala Tahan, dem Dorf am Rande des Dschungels, finden wir schnell ein günstiges Hotel und machen uns direkt auf den Weg zum Urwald. Auf halber Strecke begegnen wir einem Paar, das gemeinsam mit dem Fahrrad durch Malaysia unterwegs ist. Dado und Annica sind ein aufgestelltes und sehr sympathisches Team. Gemeinsam wandern wir den ganzen Tag durch den Dschungel. Über den berühmten Canopy Walkway und weiter auf den Bukit Teresek Hügel. Zeitweise sind wir auf das Navy angewiesen, da der Weg nicht mehr auszumachen ist. Gemeinsam mit den Beiden haben wir eine Menge Spass.
Mit französischen Freunden Essen wir zu Abend.
Freitag, 14. April 2017
Leider haben wir nur einen Tag zur Verfügung um den Urwald zu erkunden. Es geht schon wieder zurück nach Kuala Lumpur.
Wir dürfen vor einem chinesischen Restaurant in einem Park übernachten.
Samstag, 15. April 2017
Heute müssen wir das Auto abgeben. Das erste Mal für Heinz, dass das Kamel ohne seine Aufsicht reist. Morgen wird das Schiff nach Kota Kinabalu ablegen und wir werden in drei Tagen mit dem Flugzeug nachreisen.
Auf dem Weg vom Hafen zurück in die Stadt buchen wir übers Internet ein Hotel. Wir checken am späten Nachmittag ein und nach dem Essen erwartet uns eine böse Überraschung: unsere elektronischen Schlüssel funktionieren nicht mehr. Als wir nachfragen erklärt man uns, wir haben die Zimmer nur für vier Stunden gebucht, dies sei ein Transithotel, da das System null Tage nicht versteht erscheinen solche Angebote auch wenn man die Nacht anwählt. Heinz lässt sich das nicht gefallen und besteht auf unsere Zimmer für die Nacht. Nach einer ziemlich langen Diskussion willigt der Manager dann doch ein und so haben wir dank Heinz doch noch ein Zimmer.