Berichte 01.04. – 15.04.2018

In eigener Sache… und es ist kein Aprilscherz:

Die Internetverbindungen werden zunehmend schwieriger, oftmals sind diese gar nicht möglich. Die Berichte lassen sich nur sehr schwer herunterladen, die Admin Seite schlechthin nicht öffnen, und die Bilder lassen sich kaum mehr in die Galerie schieben… Wir bitten deshalb um Verständnis und Geduld.

Von Pierre haben wir gehört, dass es ihm zurück in der Schweiz zunehmend besser geht und die Entzündung verheilt. Edi und ich wünschen ihm weiterhin eine rasche Besserung und alles Gute. Leider fehlt uns Pierre immer wieder, sein Humor, seine Redegewandtheit, sein reges Interesse, sein positives Denken, seine Hilfsbereitschaft; er ist nunmal einfach ein Teil des Teams und ein bester Reisekumpel schlechthin.

Im Übrigen möchte ich es nicht versäumen, Edi für die hervorragenden Berichte ganz herzlich zu danken. Sein grosses Talent ist, mich mindestens ein zweites Mal durch den Tag zu führen. Danke!

 

 

01.04.2018

Um halb sieben am Oetuna Beach ist sehr ruhig. Die Osterbesucher fehlen noch, bald wird es aber hier massenhaft Leute haben, die überall ihre Motorräder oder Autos parkieren. Bald sieht der Park dann aus wie ein Plastik-, oder Müll – Sammellager.
So ganz anders ist es ja in der Schweiz auch nicht. Auch wir produzieren viel Müll. Aber, wir schmeissen meist nicht alles auf den Boden.
Halb acht, das übliche, ruhige Ritual beginnt. Aufstehen, Kaffee machen und heute gibt es, zur Feier des Tages, einen Schokoriegel zum Frühstück. Die Hasenform denken wir uns.
Wir packen zusammen und machen uns auf den Weg zurück nach Kupang. Heinze muss ja morgen mit dem Kamel zu Toyota.
Es ist wieder die sehr ländliche und wohl auch arme Gegend, die beeindruckt. Zusätzlich stechen die christlichen Orte durch Feiern und Anlässe hervor. Das Osterfest wird zelebriert. Die Menschen in der Gegend sind ausserordentlich gläubig, in welche Richtung auch immer.
Zum Teil sind die Strecken recht gebirgig, für das Kamel und seinen Treiber aber kein Problem. Wir fahren gegen Westen ohne grossen Unterbruch. Wir warten mit dem Mittagessen zu, bis wir in Kupang sind und gehen in den Warung, den wir schon vom Vortag kennen.
Wir fahren dann aber nicht mehr zum OCD Beach, sondern verwöhnen uns mit dem Neo Hotel im Kupang. Diese Adresse hat uns nicht der Osterhase sondern Jannine verraten. Wir finden hier Spitzenservice zu vernünftigen Preisen.
Nachmittags um drei checken wir ein und relaxen erst mal einige Zeit.
Später fahren wir ins riesige Carrefour zum Gänggele, bevor Heinze sich im Hotel ans Bildertischele macht.

 

02.04.2018

Ich mache heute eine Erfahrung der anderen Art. Anstatt im Kamel aufzuwachen, oder in einem einfachen Hostel, bin ich im Neo Hotel, in einem sehr modernen und sauberen Zimmer der Oberklasse. Mir ist bewusst, dass viele meiner Mitmenschen ihre Ferien so zubringen, für mich gehört aber auch dies in die Rubrik «zum ersten Mal gemacht».
Heinze muss heute schon um acht bei der Toyotagarage in Kupang sein. Also verschwindet er um halb acht aus dem Hotel, ohne dass wir uns sehen.
Er fährt zur Garage und hat schon mal Mühe mit der Pünktlichkeit. Um acht ist er noch ganz alleine. Später erfährt er: die nötige Grobreinigung kann gar nicht bei Toyota gemacht werden, so dass er zu einer Waschanlage fahren, und da gleich selber mit dem Reinigungsgerät unter das Kamel krabbeln muss.
Wieder bei Toyota, werden die anstehenden Arbeiten nur ungenügend ausgeführt. Es dauert lange, bis das Kamel einigermassen gereinigt ist.
Edi sitzt um halb neun fast allein im Hotelrestaurant und geniesst das grosse Angebot. Von Säftchen zu Früchten zu Müesli bis zu Toast lässt er es sich schmecken. Indonesisches Frühstück lässt er bewusst mal weg. Aber lassen wir ihn selber erzählen:
Dann gehe ich den Pool erkunden und komme mir fast wie Kevin vor, einzig die Arschbombe lass ich sein. Ich bin übrigens auch hier praktisch der Einzige, der im und am Pool ist.
Das Neo Hotel steht etwas ausserhalb dem Zentrum von Kupang. Um elf lasse ich mich per Taksi in die Stadt bringen zu einem Coiffeur. Der verpasst mir, obschon er wegen seiner Körpergrösse Mühe hat, auf meinen Haarboden raufzusehen, meinen üblichen 3mm Haarschnitt.
Am Mittag bin ich im Restaurant alleine. Das Angebot ist auch für Vegetarier gross. Die Bedienung macht mich noch auf die frisch geschnittenen Früchte aufmerksam. Da sage ich von Herzen «yes» und greife zu. Erst als ich nach einer Dreiviertelstunde gehe, kommt ein Ehepaar rein. Ich überlege mir, was aus dem vielen Essen wird.
Am Nachmittag muss ich zuerst ein Schläfchen halten, dann den Bericht von gestern verfassen, danach bin ich wieder am Pool. Dieser gehört lange fast mir, dann kommen doch noch Familien.
Abends um sechs kommt Heinze dazu. Gemeinsam essen sie und ziehen sich dann zurück.

 

03.04.2018

Man kann in einem fremden Land leicht über irgendwelche Themen schnöden und besserwisserisch das Fingerchen aufhalten, auch in Indonesien ist das so. Man kann über fas Land und seine Bevölkerung sagen was man will, aber es sind alles sehr hilfsbereite Menschen hier.
Immer wieder kommt es auf dieser Reise vor, dass sich komplett fremde Leute für uns einsetzen. Sei es, dass sie übersetzen, uns einen Ansprechpartner, oder etwas Gewünschtes besorgen. Manchmal verhelfen sie mir auch nur zu unserem Recht und das ohne jeglichen Anspruch auf Gegenleistung.
Eine wichtige Erfahrung, die ich dann gerne in die Schweiz mitnehme.
Heute muss Heinze um acht Uhr mit dem Kamel zum Carrosseriespengler. Die Hintertüre muss ausgebeult werden. Er ist verschwunden, bevor ich mich recht bewegen kann. Ich bin den zweiten Tag in diesem Nobelhotel.
Alles ist wunderbar, die Frühstücksbar wieder unendlich gross, alle Menschen hilfsbereit und lieb, am Mittag das Essen einfach nur toll. Alle Angestellten, vom Roomservice über die Reception bis zur Kaffeebar lächeln, sind hilfsbereit und freundlich. Da kommen mir Berichte in den Sinn, von Leuten die jahrelang im Hotel leben. Wie kann man das? Ich glaube für mich wäre das nichts.
Ich bin auch heute im Pool und versuche etwas Ausdauertraining, ausserdem bin ich zweimal eine halbe Stunde auf dem Laufband. Nicht rennen, gehen und zwar zügig. 😏
Und Mittag kommt das grosse Donnerwetter. Ein Unwetter, das mich vom Pool weg zum Mittagessen treibt. Am Nachmittag muss ich einige Besorgungen machen und schlafe etwas.
Um vier meldet sich Heinze. Er ist etwas kaputt von den Arbeiten, – aber das Ergebnis kann sich sehen lassen. Das Hinterteil des Kamels 🐫 ist wieder heil. Die Beulen sind weg und die Flächen leuchten im Toyota-Rot.
Wir fahren abends nochmals in die Stadt, um einzukaufen und zu essen.

 

04.04.2018

Heute ist ein Autofahrtag so hat es der Reiseleiter 😋 angekündigt und so kommt es auch.
Wir geniessen nochmals die Vorzüge des Neo Hotels. Um neun checken wir aus und steigen in das wieder hergestellte Kamel. Ein gutes Gefühl.
Bei einer der nächsten Tankstellen lassen wir es nochmals so richtig saufen; – dem Tankwart fallen fast die Augen raus, dass ein Personenwagen zwei und so grosse Tänke hat. Wir tanken um die hundert Liter Diesel und fahren dann weiter.
Den ersten Teil der Strecke kennen wir schon, wir sind diesen vor vier Tagen in der Gegenrichtung gefahren. In der mehrheitlich christlichen Gegend sind immer noch Überbleibsel des Osterfestes zu sehen. Am Strassenrand kauft Edi Bananen ein und hat anscheinend wieder ein gutes Händchen, – sie schmecken.
Heinze gibt dem Kamel die Sporen und dieses rattert die Hügel und Täler, die Gräben und all die Löcher geduldig und zuverlässig durch. Manchmal sind wir auf 900m über Meer, also in den Bergen, dann wieder auf Meereshöhe. Der Strassenzustand ist erstaunlich gut, aber es ist schliesslich ja eine Hauptverbindungsstrecke.
Zu Mittag sind wir auf einer Anhöhe, etwa in der Hälfte der Strecke zwischen Kutang und der Grenze zu Osttimor, in einem Warung. Mahnt etwas an eine Autobahnraststätte, inklusive Souvenirladen.
Am Nachmittag stellen wir beide eine Veränderung in der Bau- und Siedlungsweise fest. Allerdings auch, dass die Ortschaften sauberer sind, – weniger Plastik.
Je näher wir der Grenze kommen, spüren wir den Einfluss des Militärs.
Zu Timor muss man den Unabhängigkeitskrieg im Kopf behalten, den Osttimor ab 1975 führte. Dabei musste es sich nach der Kolonialzeit selber finden und auch von Westtimor befreien. Unter der Vermittlung der UNO wurde erst 2002 ein unabhängiges Osttimor gegründet. Über 200’000 Menschen verloren in diesem Kampf bis in die jüngere Zeit ihr Leben.
Fast 300km frisst das Kamel bis knapp nach vier. Dann sind wir in Motaain, einem Grenzort zwischen den Staaten. Leider sind wir aber eine halbe Stunde zu spät, wie uns ein hilfsbereiter Polizist mitteilt. Die Grenze schliesst um vier 😌.
Nach kurzer Suche nach einem Schlafplatz, entschliessen wir uns, auf dem Parkplatz der noch gar nicht fertigen Grenzstelle zu nächtigen. Hoffentlich ist der Baulärm nicht zu gross.

 

05.04.2018

Heute wird ebenso Auto gefahren. Nur diesmal durch Timor Leste und wesentlich langsamer. Die Strassen sind in einem zeitweise extrem schlechten Zustand. Teilweise wurden diese wohl durch die Portugiesen angelegt. Verbreitern beziehungsweise neu anlegen tun nun chinesische Firmen.
Wir stehen um halb acht auf, in der Hoffnung, dass der Grenzübergang um neun geöffnet ist.
Nach den üblichen Ritualen wie Kaffee und so, packen wir das Kamel und machen uns für den Übergang bereit. Das Areal hier ist riesig und es ist schwierig, rauszufinden wo man durch muss. Aber da stehen ja ganz viele Beamte, alle mit einer Aufgabe, vielleicht sogar die des Winkens.
Zuerst kommt die Passkontrolle inkl. Körperscan, – dabei merken sie, dass Heinzes Visum gestern abgelaufen ist. (Hätten sie gestern nicht so früh geschlossen … 😒). Nun, es setzt eine Geldstrafe ab und mindestens einer Beamtenseele tut das gut. Für die Fahrzeugpapiere müssen wir in ein anderes Gebäude, zu anderen Beamten. Auch da läuft alles gut und die nötigen Stempel sind am Schluss gesammelt. Das war die Ausreise in Indonesien, nun kommt die Einreise in Timor-Leste.
Auch hier, Passkontrolle inkl. Körperscan usw. Heinze bekommt auch hier die Stempel, die er braucht.
Um in Timor Leste einzureisen müssen wir am Schluss noch bei der Militärpolizei vorbei (?) nun ja, auch da ist alles ok und gut.
Für welche Kapazität der Grenzübergang geplant wurde, ist schwer zu sagen, auch ob jemals soviel Menschen hin und her wechseln werden. Vielleicht ist die Anlage vorher verrottet.
Die Strasse in Timor Leste ist vorerst nicht schlecht. In der Fahrt Richtung Dili geht es durch gebirgige Gegenden. Zunehmend hat es Felsstürze, Abrutschungen, Löcher, so dass die Route immer wieder für eine Überraschung gut ist.
An der Estrada Balibó-Liquicá finden wir direkt am Strand einen Übernachtungsplatz. Wir übernachten bei einem Einbaumschnitzer oder – hauer.

 

06.04.2018

Gerade ist relativ viel chinesisch. Wir haben am Mittag beim Chinesen gegessen, sind zum Znacht wieder beim Chinesen und das Hotel, in dem wir übernachten, ist auch chinesisch. Aber eigentlich sind wir in Dili, der Hauptstadt von Timor Leste.
Unser Schlafplatz beim Einbaumbauer erweist sich als hervorragend. Auch am Morgen breitet der Baum, unter dem wir stehen, seine schattenspendenden Äste aus. Sobald die Sonne aufgeht, so um sechs, beginnt schon deren Heizphase.
Wir packen nach dem Frühstück unsere Sachen in Ruhe zusammen und verabschieden uns.
Unser Weg nach Dili ist nicht mehr sehr weit, daher fährt Heinze gemütlich und langsam. Unterwegs gibt es den einen oder anderen Fotohalt; – sei es wegen einer Kirche, Kindern auf dem Schulweg, oder einem unfassbar breiten Geröllstrom, den ein längst gewesenes Unwetter hinterlassen hat.
Wieder fallen all die Schäden an der Strasse auf und gigantische Bauvorhaben, die angefangen wurden, an denen aber nur eine handvoll Arbeiter werkeln.
Sicherlich, es ist ja auch ein ganz heisser Tag!
Kurz vor Dili sehen wir in einem Vorort einen Markt. Wir parkieren am Schatten und gehen auf Fotosuche. Die Bilder im Gemüsemarkt sind eindrücklich und es ist irr, wieviele Kleidungsstücke fast unter freiem Himmel im Kleidermarkt angeboten werden. Beim Zurückkommen hat sich das Kamel auf 39 Grad erwärmt; -auch fast irr.
Noch näher beim Zentrum kehren wir am Mittag beim Hakka Chinesen ein. Heinze erklärt mir, dass Hakka Chinesen nicht sehr scharf kochen; – am Vortag hat er nämlich ziemlich zuviel Sambal bekommen. Wieder zurück im Kamel ist es nun 43 Grad.
Anschliessend fahren wir ins Zentrum von Dili ins Chong Ti Hotel. Hier hatte Heinze schon vor langer Zeit Kontakt mit dem Inhaber und unser Kommen angekündigt. Jannine und Tobias, unsere Freunde aus dem Zürcherischen sind auch hier. Tobias ist gesundheitlich angeschlagen.
Heinze und Edi erholen sich am Nachmittag, douchen wieder mal ausgiebig und haben sogar Freude an sowas wie einen sauberen, funktionierenden WC.
Am Abend lassen wir uns ein weiteres, chinesisches Restaurant zeigen und essen köstlich. So geht dieser chinesisch geprägte Tag in Timor Leste zu Ende. 😴

 

07.04.2018

Wenn man in Dili ist, fühlt man sich wie in einem mittel- oder südamerikanischen Land. Das portugiesische Flair, das Aussehen der Menschen, die Einflüsse aufs Leben sind auch Jahrzehnte nach der Kolonialzeit noch sehr stark vorhanden.
Nach dem Erwachen (ein Gockel in der Nachbarschaft kräht schon um drei Uhr) packe ich schon mal vorsorglich meine sieben Sachen.
Um halb neun klopft Heinze bei meinem Zimmer im Chong Ti Hotel an und zeilt mir mit, dass wir in Timor Leste in einer neuen Zeitzone sind. Es ist also bereits halb zehn. Selber habe ich das gar nicht gemerkt. Habe es weggedöst.
Wir fahren dann mal Richtung Toyoto Vertretung. Heinze will nachfragen, ob sie Ersatzteile für die Reparatur des Vierradantriebes hätten. Nach einem Kaffee sprechen wir in der Garage vor.
Auf Timor Leste werden viele Land Cruiser gefahren, allerdings staunen wir schon, als einer der Angestellten ein Teil, eine intakte Antriebswelle, daherbringt. Zwar rostig, weil es lange gelagert, aber neu 😐. Ausserdem bekommt Heinze eine Adresse, wo Ersatzteile gehandelt werden und einen Termin Mitte Monat, um später dem Kamel den Bauch zu waschen.
Beim Ersatzteilhändler, übrigens einem Chinesen, haben wir auch Glück. Er hat das fehlende Teil zwar nicht im Original, aber in einer guten, chinesischen Kopie 😁. Dienstag, heute ist ja schon wieder Samstag, wird sich zeigen, ob das Kamel 🐫 bald wieder mit allen Räden antreiben kann.
Nun, wir gönnen uns ein Mittagessen im grossen Einkaufszentrum Timor Plaza neben der Garage. Während wir esssen hat das ganze Gebäude einen Stromausfall, aber das scheint niemanden gross zu beunruhigen. Anschliessend fahren wir zum Chong Ti Hotel zurück. Siesta ist angesagt.
Um halb fünf sind wir erneut auf Piste. Heinze will seinen Bart zurückstutzen. Ein waagemutiges Projekt. Aber es wird in der Nähe des Timor Plaza zu einem erfolgreichen Abschluss geführt .😉 (nicht zuviel, nicht zuwenig)
Wir gehen anschliessend zum Nachtessen zum Hakka Chinesen.

 

08.04.2018

Es ist Sonntag in Timor Leste und damit wohl an vielen Orten auf der Welt. Das heißt aber nicht, dass dieser Sonntag überall nach den gleichen Regeln durchgeführt wird. Mir fällt auf, dass hier der Samstag und der Sonntag eigentliche Arbeitstage sind. Die meisten Läden sind geöffnet. Nach welchem Schema sie geöffnet haben oder nicht, ist mir nicht so ganz klar. Möglicherweise spielt da die wirtschaftliche Situation, der Ladeninhaber oder die Religion eine Rolle…
Wir stehen heute nicht sehr früh auf im Chong Ti Hotel. Anschliessend suchen wir ein Restaurant oder Café um einen Frühstückskafi zu bekommen. Die Brötchen dazu, die finden wir in einer Bäckerei, aber ein offenes Restaurant nicht. Also marschieren wir wieder ins Hotel und brauen unseren Kafi selber.
Heute teilen wir uns auf. Heinze fährt an den Strand in der Nähe von Cristo Rei. Cristo Rei ist eine monumentale Christusstatue, die so errichtet wurde, dass sie über die Hauptstadt Dili schaut. Die Statue ist 14m hoch und aus Kupfer gefertigt, sie wurde 1988 von Indonesien, der damaligen Besatzungsmacht, aufgestellt.
Heinze will an diesem Strand bädele, schnorcheln, fotografieten und sich erholen.
Edi bleibt in der Stadt, braucht das Hotel als Stützpunkt und macht kleine Ausflüge. Ausserdem hat er Wäsche und will sich auch erholen.
Irgendwie ist Erholung besonders wichtig. Die Temperaturen und die Luftfeuchtigkeit setzen zu. In der Nacht ist es jeweils so 20 bis 25 Grad Celsius, letzte Nacht war es 22. Sobald die Sonne heizt steigt die Temperatur. Um sieben Uhr ist es dann sechs Grad wärmer, im Durchschnitt heute 32. Die Luftfeuchtigkeit beträgt 85%.
Heute Vormittag hat Heinze das Reserverad aufs Kameldach gezogen, (ohne dass er vorher einen Kafi hatte 😉) und war danach in seinem Schweiss gebadet.
Nun, der Nachmittag verläuft ruhig, wie gewünscht.
Edi kommt mit seiner Wäsche voran und abends geht er mit Jannine und Tobias zum Italiener. Siehe da, die Pizza schmeckt hervorragend.

 

09.04.2018

Montag, – schon wieder. Der Beginn einer neuen Arbeitswoche. In Timor Leste geht das bunte , muntere Treiben weiter, als gäb es keine Wochentage. Kann sein, dass gestern weniger Autos unterwegs waren, sicher bin ich nicht.
Die Ruftaxis sind wohl immer auf Kundenfang, auch die Mopeds und Roller trifft man immer an. Vielleicht trifft man weniger Offizielle an, oder noch weniger Private.
Heinze ist immer noch am Strand. Edi geht auf die Suche nach Frühstück. Das ist nicht so schwierig, wenn die Cafés geöffnet haben. Nach etwas ‹kömerle› geht er zum Hotel zurück.
Jannine schlägt vor, zum Gemüsemarkt zu fahren und später im Timor Plaza zu Mittag zu essen. Der Gemüsemarkt ist recht gross. Für Ausländer kostet alles 2 US$. (Timor Leste hat eben immer noch keine eigene Währung.)
Und dass es zwei Dollar sind, – na ja, man kann ja versuchen, Ausländer sind sowieso reich. Nach etwas handeln zahlt man vielleicht einen Dollar.
Nach einem hervorragenden Mittagessen im Plaza, das nur 3$ 35 kostet, fahren wir zurück ins Hotel.
Um drei taucht der Strandtaucher Heinze auf. Zuerst muss er sich von der Fahrt erholen, bevor erste administrative Arbeiten für die Überfahrt nach Australien gemacht werden.
Später fahren wir alle gemeinsam mit dem Kamel zum Hakka Chinesen zu einem Nachtessen.

 

10.04.2018

Ich lag in meinem Hotelbett und lauschte auf die Umwelt. Es war halb sieben und das Alltagsleben hatte bereits begonnen. Autos hupten, die Klimaanlage rauschte, ein Gockel schrie und ein weiterer übertrumpfte ihn. Da, zu Kinderlachen, ein Klackern, das ich schon Jahrzehnte nicht mehr gehört hatte.
Vor drei Tagen schon habe ich gehört, dass auf Timor Leste das Klick-Klack-Spiel nicht ausgestorben ist. Ich zitiere Wlipedia: «Klick-Klack-Kugeln ist die Bezeichnung für ein Spielgerät, das in den 1970er Jahren bei Kindern und Jugendlichen (in Europa) beliebt war. Die Verbreitung war so groß, dass das Spiel – vordergründig – wegen der Verletzungsgefahr an Schulen verboten wurde. Hauptgrund war jedoch der Lärm, den dieses Spielzeug verbreitete.» (Bilder im Internet)
Die zwei Kugeln so zu schwingen, dass sie ober- und unterhalb der Hand gegeneinanderprallen, verstehen viele Kinder in der Stadt Dili meisterhaft und der ‹Lärm› ist wohl Ausdruck ihrer Energie und Lebensfreude. In den Tagen, seit wir hier sind, begegneten uns eine Reihe alter Spiele. ‹Redle› ist so eins, -mit dem Stock einen Töffreifen so antreiben, dass er nicht umfällt. Ausserdem haben wir Stockautos begegnet: – selbstgebastelte Fahrzeuge, die mit einem Stock geführt werden, Kugel- und Steinspiele gesehen, und, und, und.
Knapp einen Monat (✝ 11.3) musste das Kamel mit einem Füsschen weniger antreiben. Heute hat Heinze einen Termin um acht, wo der Vierradantrieb repariert werden soll. Also geht es schon früh los Richtung Toyota Garage. Sogar das Frühstückskafi muss warten. Nun, der Garagenmanager Bruce lädt zur Rettung in einem Café ein.
Während Heinze wieder in der Garage ist und acht gibt aufs Kamel, trifft sich Edi mit den beiden Zürchern. Jannine und Tobias wollen im Plaza einkaufen und nehmen ihn danach mit ins Hotel zurück.
Um 15 Uhr ist dann die Operation in der Garage geglückt und Heinze mit Kamel auch zurück. Allerdings wollen er, Jannine und Tobias sich noch mit Leuten der Firma treffen, die die Land Cruizer nach Australien verschiffen werden. Also noch nichts mit Ruhe und nochmals auf die Piste bis halb fünf.
Gespickt mit vielen Informationen, Regelungen und Vorschriften kehren sie zurück und alle brauchen vorerst mal eine Pause.
Da Australien keine Fahrzeuge einfahren lässt, die nicht rundum blitzblank geputzt sind und mitgeführte Produkte jeglicher Art auch makellos sein müssen (sofern sie nicht überhaupt verboten sind), gehen wir am Abend noch Plastiksäckli und Reinigungsalkohol besorgen. Was man hat, das hat man.😙

 

11.04.2018

Da fuhren wir gestern Abend die Avenida Nicolau Lobato entlang, zurück vom Plaza. Heinze wollte sich eine Notiz machen und hielt an. Plötzlich tönt es auf der Beifahrerseite in voller Lautstärke und schweizerdeutsch durchs Fenster: «Das da müesse die Schwyzer sy. Was mache die Bärner de da?» Der Schock, im Kamel in Dili auf berndeutsch angesprochen zu werden ist beachtlich. Die Lösung heisst Daniel und lebt seit Jahren da. Hat mit seiner Frau ein Geschäft gegründet.
Heute ist es dann ein Walliser, der uns aus einem Taxi grüsst. Er ist auf der Weiterreise nach Australien.
Im Kamel ist man ausgestellt und fällt auf wie ein bunter Hund. Nicht nur den Einheimischen, sondern auch den Fremden und Touristen.
Unser Tagesstart verläuft wie immer. Wir wollen noch Proviant einkaufen. Ausserdem ist das Autoradio ausgestiegen und Heinze will zu Toyota. Aus diesem Grunde fahren wir wieder zum Plaza. Den Radio geben wir bei einem Chinesen zur Reparatur, das Problem bei Toyota erledigt sich und der Einkauf ist schnell gemacht. Wir essen schon kurz nach zehn zu Mittag und machen uns dann auf, Richtung Same. Unser Weg führt von Dili aus direkt in die Berge.
Die Strasse ist recht gut ausgebaut, und zum Teil in hervorragendem Zustand. Aber auch hier werden Naturgewalten sichtbar. Steine, Schotterberge, Risse und Löcher, ganze Strassenstücke die abrutschen, zeigen die Ohnmacht des Menschen.
Eindrücklich sind auch die Flussläufe, die gewaltig breit sind und gegenwärtig fast nur ein Rinnsal führen.
Durch unendlich viele Windungen führt die Strasse quer durch die Insel. Zeitweise sind wir 1500m über Dili, oder eben über Meer.
In Aileu besuchen wir den Markt, kaufen Bananen und machen viele Fotos
Bald ist es wieder Zeit für die Schlafplatzsuche. In der Nähe von Maubisse trinken wir ein Kafi in einem Warung und beschliessen spontan, auf einem Kiesplatz daneben zu übernachten.
Für Zuschauer ist auch schon gesorgt und einige Zeit gibt es beachtlich viel Verkehr. Kalt wird es hier werden! 14° steht im iPhone geschrieben.

 

12.04.2018

Irgendwo habe ich mal gelesen, dass die Ureinwohner Timors die Kopfjagd zwar auf Druck der Kolonialherren aufgaben, dafür aber die Hahnenkämpfe einführten. Ob da was dran ist, kann ich nicht sagen. Sicher ist, dass eine eher patriarchaische Gesellschaft in Timor Leste lebt, die solche Symbole liebt. Geschäftig sind die Frauen und Mädchen, die Männer und Buben sind oft irgendwo am Rumsitzen, Diskutieren, Bluffen und Rumhängen.
Kalt war die letzte Nacht im Kamel und jede Decke höchst willkommen. Dafür war die Luft ungewöhnlich klar. Auch am heutigen Morgen ist die Sicht auf die Landschaft wunderbar. Schade wurde die Nachtruhe sehr oft durch Strassenlärm gestört.
Wir gehen ins Warung zum Kaffee und geniessen es.
Etwa um neun machen wir uns weiter auf den Weg.
In Maubisse ist Markt und wir fahren mitten hinein. Hier lernt Edi eine neue Frucht kennen, Guayaven kennt Heinze aus Afrika. Nebenbei, Edi bleibt Bananenfan. Wir fotografieren noch einige Zeit und fahren dann weiter. Die Strasse ist teilweise wieder ausnehmend gut und wird immer noch ausgebaut. Timor hat zusammen mit China ein Projekt am Laufen. Wir steigen mit der Strasse stetig. In der Nähe von Russulau sind wir zu einer ‹Kultstätte› aufgestiegen und sind da etwa auf 2050m über Meer. Sicher ist dies der höchste Punkt des heutigen Tages.
Diese ‹Kultstätte› zeugt vom ursprünglichen Glauben auf Timor. Welche Zeremonien, Handlungen und Riten hier verankert sind, weiss ich nicht. Auch die Bedeutung kann uns niemand genau erklären.
Unsere Stätte ist zuoberst auf einem Hügel. Die ganze Spitze ist mit einer Steinmauer umfasst, darin eine Anzahl Gräber, nun auch mit Kreuz, und ein Rundhaus auf Pfählen in traditioneller Bauweise. Anscheinend gibt es noch viele dieser ‹holy houses›, oder eben ‹Kultstätten› an verschiedensten Orten.
Von nun an führt die Strasse eher wieder runter auf Meereshöhe.
Same ist eine Zwischenstation auf unserem Weg. Hier sind wir so um eins und wollen essen und Diesel tanken. Das mit dem Essen gelingt uns in einem unangeschriebenen und unscheinbaren Haus. Die Gerichte werden frisch zubereitet und schmecken köstlich. Später finden wir auch eine Tankstelle, doch der Diesel ist gerade ausgegangen.
Wir fahren der Hauptstrasse nach weiter, Richtung Loti und Betano, ans Meer.
Auf dem Gelände eines Strandrestaurants (Warung) finden wir unseren Übernachtungsort direkt am Meer.

 

13.04.2018

Die letzte Nacht am Strand war erholsam, allerdings war das Branden der Wellen auf den Steinen sehr laut. Da es aber gleichmässig erfolgte, wirkte es wie ein Schlaflied. Im Strandwarung war die ganze Nacht Licht 🔌, – aber keine Gäste. Heinze hatte was falsches gegessen und litt, Edi schlief fast durch.
Am Morgen gehen wir unser Kafi im Warung trinken. Die Betreiberin macht ihn extra für uns. Weitere Gäste hat sie nicht. Um neun fahren wir weiter. Die Strasse hat teilweise tiefe Löcher und das Kamel wird etwas gefordert.
Das nächste, größere Ziel ist Viqueque. Entlang der Straße sind aber unzählige, kleine Dörfer zu finden. Viele der Häuser sind noch in traditioneller Bauweise, mit Bambus und Grasdach gebaut. Allerdings fällt auf, dass unzählige neue Steinhäuser angefangen sind, was wir etwas schade finden.
Gegen Mittag suchen wir nach einem Warung um zu essen, finden aber keinen. Dafür finden wir die Königin eines Dorfes 👸.
Ihre Häuser fallen auf und wir fragen um die Möglichkeit zu fotografieren. Heinze hat schon beobachtet, dass ein Mann ihr die Hand geküsst hat, darum wendet er sich an sie. Als Queen Alexandria stellt sie sich vor, ist die Königin des Dorfes, sehr selbstbewusst und bestimmt und genehmigt Bilder.
Eigentlich lebt sie normalerweise in Portugal mit ihrer Familie und ist nun seit längerem für Verwaltungsgeschäfte in Timor in ihrem Dorf. Lokale Könige scheint es also noch zu geben.
Auch während der Weiterfahrt finden wir keine Verpflegungsmöglichkeit. Die Dörfer entlang der Straße machen einen eher armen Eindruck. Warum sollte es da also Restaurants geben. Die Bevölkerung verpflegt sich selber und das Geld fürs Restaurant fehlt. Ausserdem kommen da, wo wir fahren, wohl nicht sehr viele Touristen durch.
Trotzdem gibt es viel Bemerkenswertes entlang der Straße. Wir fahren durch ein Dorf und staunen. Neben der Fahrbahn hat es mehrere Schlammtümpel, in denen sich Frauen und Kinder befinden. Sie springen herum, schreien und lachen und haben grosse Bambusfächer in den Händen. Wir merken, dass sie kleine Welse fischen und das Ganze auch ein Gaudi ist; – aber sie sind von oben bis unten voll Dreck.
Während der Weiterfahrt beschliessen wir, selber zu kochen. Allerdings fehlt ein schöner, geeigneter Ort entlang der staubigen Strasse und es ergibt sich nicht.
Wir fahren also bis Viqueque durch, wo wir ein gutes Restaurant finden und da ein Zmittag-Znacht essen. Inzwischen ist es drei gewesen und die zurückgelegte Strecke sehr lang. Wir genießen den Unterbruch, die Pause tut gut.
Hier in Viqueque teilt sich auch die Straße, wir fahren nicht mehr der Küste entlang, sondern durchqueren die Insel erneut. Unser nächstes Ziel heisst Ossu.
Auf dem Weg dahin halten wir im ‹Vorgebirge›, auf rund 350m auf einer Wiese und schlagen da unser Nachtlager auf.

 

14.04.2018

Kinder in Timor können absolut fasziniert sein, fotografiert zu werden. Foto, Foto, Foto ist einer der häufigeren Wünsche, die geäussert werden. Aber, es gibt auch andere. Kinder, die explizit nicht wünschen, fotografiert zu werden. Entfernt man sich etwas von den gängigen Durchgangsstraßen, zum Beispiel in den Bergen, kann es sein dass Kinder sogar Angst vor dem Fotografiertwerden haben. Angst vor dem Fremden?
Unser Morgenzeremonial ist wie üblich und beginnt halb acht. Um halb neun kommt ein Motorradfahrer auf die Wiese und es stellt sich heraus, dass er der Landbesitzer ist.
Als wir gestern auf der Wiese hielten, gab uns zwar ein Anwohner das OK zum Übernachten, aber vielleicht hat er uns auch nicht so recht verstanden. Die Kinder der Anwohner verhielten sich auch recht eigenartig. Auf die Frage nach einem Foto waren sie zwar einverstanden damit, rannten dann aber panisch weg, wenn Heinze den Fotoaparat zückte.
Unser Landbesitzer erkundigte sich, was wir wollen, machen, tun und lassen, – war dann zufrieden und wollte ein Foto mit uns. Was ja in ganz Indonesien und nun auch in Timor zu den Highlights zählt ist ein Foto mit einem Weissen 😕 ??
Nun, zufrieden mit dem Ergebnis fuhr er mit dem Motorrad davon und wir setzten unseren Weg fort.
Über Ossu, Venilale fahren wir Richtung Baucau. Wieder ist es ausgesprochen schwierig, ein Restaurant zu finden und auch heute essen wir erst in Baucau, einer grossen Ortschaft. Erschwerend auf unserer heutigen Fahrt ist das Gefühl, in einem Schüttelbecher zu sitzen. Da kann das Kamel und auch sein Treiber Heinze nichts dafür. Wenn man Schuldige sucht, sind es die Planer der Strassenerneuerung auf Timor. Der Staat hat zusammen mit China die ganze, heute gefahrene Strecke in Arbeit. Rund 75km Strasse wird runderneuert und ist aufgerissen, mit Schotter versehen, hat Löcher, Gräben, Runsen und ist staubig.
Keine vergnügliche Fahrt.
Wir sind am frühen Nachmittag in Baucau. Aus diesem Grunde setzen wir unsere Schüttelfahrt fort. Richtung Dili fahren wir bis ans Meer und finden einen tollen Übernachtungsplatz nahe der Brandung.

 

15.04.2018

Der Übernachtungsplatz ist wirklich toll. Weit weg von einem Dorf führt ein Strässchen dem Strand entlang, sicher einen Kilometer und am Schluss soll eine Wendeschleife sein. Es gibt bei der Zufahrt sogar ein Gebäude, das wohl Toiletten enthalten soll. Da muss irgend ein Projekt vorhanden sein, diesen Strandabschnitt touristisch zu erschließen. Warum das Ganze auf halber Strecke stehen geblieben ist? Warum auf der Wendeschlaufe heute Kehricht verbrannt wird? Who knows.
Übrigens haben wir ein junges Pärchen kennengelernt, sie Deutsche, er Engländer. Sie sind mit dem Roller unterwegs und haben für ihr Zelt ⛺ diese Nacht auch diesen Strand ausgesucht. Lustige Leute und gut drauf. Geschlafen haben wir alle gut, trotz der Warnungen vor Salzwasserkrokodilen.
Wir sind nicht mehr so weit von Dili entfernt. Rund 75km sind noch zu fahren. Wie wir aber erfahren haben, ist auch hier der Grossteil der Strasse im Umbau und was das heisst, wissen wir von gestern. Um halb zehn machen wir uns auf den Weg. Der Staub ist noch der Selbe wie gestern; – das Geschüttle ist aber etwas erträglicher.
Die Strecke führt zeitweise dem Meer entlang, mit einem fantastischen Ausblick. Allerdings staunen wir, mit welchen Mitteln diese zukünftige Autobahn gebaut wird. Viele der Stützmauern, Verankerungen und Entwässerungen werden in Handarbeit erstellt. Manpower wird hier eingesetzt wo bei uns schon lange Maschinen brummen würden.
Diese Schnellstrasse wird übrigens mitten durch Dörfer geführt und verläuft auf einem Damm. Auffahrten habe ich fast keine gesehen und der meterhohe Wall verläuft oft wenige Meter von Häusern entfernt. Vielleicht werden diese Leute ja noch umgesiedelt, auch dies ist unterwegs zu sehen, wo Häuser ganz im Weg standen. Interessant wäre schon, welche Reaktionen ein solches Projekt in der Schweiz hervorrufen würde. Übrigens hat die Bevölkerung in Ost Timor 🇿🇼 zu diesem Projekt wohl wenig zu sagen gehabt.
Auch heute, am letzten Tag unserer Bergtour, finden wir keine Verpflegungsmöglichkeit unterwegs. Die wenigen Warungs entlang der Staubstrecke laden nicht unbedingt zum Bleiben ein. Wäre interessant, diese Reise in fünf Jahren zu wiederholen und die Entwicklung zu sehen. (Ich hoffe, die Strasse ist bis dahin fertig gestellt.)
In Dili fahren wir zur Feier des Tages und weil Sonntag ist zu Eastern Burger, einem China-Restaurant und essen toll. Später fahren wir ins Chong Ti Hotel, welches weiterhin unser Stützpunkt bleibt und beziehen unsere alten Zimmer wieder. Sicherlich darf die Dusche, die wir uns nun gönnen auch als Höhepunkt angesehen werden. 😀
Später ist Erholung und am Abend ein Znacht vorgesehen.

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