Berichte 01. bis 10. März 2016

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Dienstag 01. März 2016

Wir trinken im Seminar Muristalden, unserer ehemaligen Ausbildungsstätte, einen vom Haus offerierten Kaffee und schwelgen in Erinnerungen: Internatsleben, unsere Lehrer und Lehrerinnen und unsere Mitschüler.

Statt losfahren, laden wir bei Heinz in Wichtrach noch 2 Stunden um und auf und essen eine feine chinesische Nudelsuppe.

Um 14 Uhr starten wir „endlich“, nach einer einjährigen, intensiven Vorbereitungszeit, zu unserem gemeinsamen Teil von Heinzens Weltreise.

Erstes Fotoshooting auf der Simplonpasshöhe (2005m), Weiterfahrt nach Costa Franca, wo wir übernachten.

 

Mittwoch, 02. März 2016

Nach 6 Stunden Schlaf, Kaffee und Gipfeli sind wir Richtung Venedig aufgebrochen.

Bummeln und Essen, zurück zum Parkplatz, und 21 Euro Parkgebühr abladen!

Abends essen, Fotos sichten und in die Homepage einfügen.

Bei Wind und Regen auf einem Hotelparkplatz ins Pijama schlüpfen und ab in die Federn.

 

Donnerstag, 03.März 2016

Es schneit, wir müssen uns im Auto einer nach dem andern auf engstem Raum anziehen.

Ohne Frühstück, bei Kaffee stresst sich Heinz mit dem DeLorme, dem Positionsgerät, weil es sich nicht mehr aufladen lässt. Nach einigen bangen Momenten und einem Reset ist alles wieder in Butter.

Fahrt bei Schneefall (Bild) und erfolgloser Suche bis 15 Uhr nach einem offenen Restaurant, werden wir mit einem wunderbaren Fischessen entschädigt.

Beim Eindunkeln erreichen wir die Hafenstadt Šibenik. Nach einem Spaziergang durch die mittelalterliche, bitoreske Altstadt lassen wir den Abend mt einem guten Glas Rotwein ausklingen. Dabei lernen wir ein Musiktrio kennen und werden den ganzen Abend mit Gitarrenklängen und Gesang live unterhalten.

 

Freitag, 04. März 2016

Ruhige Nacht auf einem bewachten Parkplatz im Zentrum, direkt am Meer.

Gegen Mittag erreichen wir Mostar und machen Bekanntschaft mit einem Einheimischen, ehemaligen Polizisten, der uns Vieles aus seinem bewegten Leben während den Kriegwirren, dem Schicksal der Stadt zu berichten weiss und uns die Stadt zeigt. Genau solche Zufallsbegegnungen machen eine Reise zusätzlich spannend.

Besuch von Tekija Blagaj (Dervish House), dem wichtigsten islamischen Ort, ein Haus der Stille und des Gebetes aus dem 15. Jahrhundert an der Quelle der Duna.

Übernachten auf einem Minicampingplatz an der Duna, der extra für uns aufgemacht hat…. endlich wieder mal duschen.

 

Samstag, 05. März 2016

Bei strahlendem Sonnenschein starten wir durch die herrliche Bergwelt von Montenegro mit Ziel Serbien und Kosovo, nicht ahnend welche Überraschungen noch auf uns warten… Nach einem ersten verschneiten Pass erreichen wir beim Eindunkeln einen weiteren, den wir noch vor dem Nachtessen überqueren wollen. Immer mehr Schnee liegt auf der schmalen Strasse. Irgendmal kommen wir trotz Vierradantrieb, Differenzialsperre und den Fahrkünsten von Heinz nicht mehr weiter, das schwere Kamel bleibt etwas quer stehen und es schneit heftig weiter… Dank Seilwinde und einem netten Baum zum Festmachen, steht dann der Wagen wieder in der Spur. Ketten montieren ist jetzt angesagt. Im Schneckentempo erreichen wir dann etwa 1 1/2 Stunden später die Passhöhe auf ca. 1550 M. über Meer. Im Tal angekommen sind wir glücklich neben einem Restaurant einen Schlafplatz zu finden, noch etwas zum Essen zu erhalten und dann zufrieden über die überstandenen Strapazen einzuschlafen.

 

Sonntag, 06. März 2016

Es regnet in Strömen… Nach einem feinen Kaffee geht unsere Reise weiter über kleine Strassen, einem Pass ohne Schnee Richtung Serbien, da wir den serbischen Stempel im Pass benötigen, um dann bei der Ausreise aus dem Kosovo keine Probleme zu haben.  An der Grenze verschenken wir einem Zollpolizisten eine feine Tafel Schweizerschoggi, nachdem Heinz für 15 €,  anstatt der vorher verlangten 70 €,  für die Haftpflichtversicherung  bezahlen musste. In einem feudalen Restaurant geniessen wir ein herrliches Mittagessen, reichhaltigen Salat, Rindsmedaillon an Pfeffersauce, Kaffe … alles zusammen für 28 € !

In Mitrovice treffen wir Albana, die Tochter einer befreundeten Familie von Heinz, welche vor einigen Jahren im Muristalden das Gymnasium besucht hat. Die immer noch geteilte Stadt ist eher deprimierend, sichtbare Armut, Abfallberge ein bisschen überall – die 80 % Arbeitslosigkeit hinterlässt eben tiefe Spuren… Nach einer kürzeren Fahrt, inklusive freiwilliger Umfahrung eines grösseren Staus über holprige Strässchen, erreichen wir dann Pristina, wo wir in einem bewachten Park beim Gutnachtschluck die Homepage aktualisieren. Das überaus zuvorkommende Personal überlässt uns einen Restaurantschlüssel, damit wir bei Bedarf in der Nacht das WC benützen können. Gastfreunschaft ist hier kein leeres Wort ….!

 

Montag, 07. März 2016

Haben heute früh ein wenig Pristina, eine kleinere Moschee und v. a. einen recht exotischen Markt besucht, auf dem wirklich alles angeboten wird: Gemüse, Früchte, Lebensmittel aller Art, Kleider, Schuhe, natürlich Trainingsanzüge 😉 , Schmuck, Möbel, ….. Haben das ‚Rote Kamel‘ für 2€ in einen bewachten, privaten Hof abstellen dürfen. Anschliessend weiter durch den Kosovo, durch Serbien, inkl. feines Mittagessen um 14.30 h. Um 17 h die bulgarische Grenze passiert.

In Belogradtschnik finden wir schliesslich einen geeigneten Parkplatz für die Nacht, gleich neben den Ruinen der alten Festung. Morgen gibts dann, falls die Wetteraussichten stimmen und es endlich wieder mal trocken ist, einen Ruhetag mit Besichtigungen.

 

Dienstag, 08. März 2016

Am Morgen begrüssen uns bei herrlichem Sonnenschein zwei anhängliche „Sennenhunde“, die uns während der ganzen Besichtigung der Festungsanlage nicht von der Seite weichen. Nach ca. 2 1/2 Std. Fahrt erreichen wir kurz nach Montana das orthodoxe Klisurski Manastir. Wir verbringen die Nacht im Hinterhof der Gaststätte, nachdem wir da ein üppiges Nachtessen genossen haben.

 

Mittwoch, 09. März 2016

Um die Mittagszeit treffen wir in Sofia ein. Nahe des Zentrums stellen wir unser fahrbares Hotel auf einem bewachten Camperabstellplatz ab und fahren mit der altertümlichen Tramway ins Zentrum. Das Lösen gültiger Fahrkarten erweist sich als recht tückisch. Nachdem wir beim Tramführer die Fahrscheine gekauft haben, steht schon ein Kontrolleur neben uns, der uns 20 Leva abknüpfen will, da wir diese offenbar mitten im Gewühl irgendwo im Tram selbst noch hätten entwerten sollen. Er versteht kein Wort Englisch und obwohl mehrere Fahrgäste, welche Heinz gebeten hat für uns zu übersetzen, bleibt er hartnäckig und droht uns mit der Polizei, tut am Handy so, als würde er Unterstützung anfordern. Mittlerweile wird aber der Gruppendruck etlicher Einheimischer so gross, dass er schliesslich noch vor uns blamiert aussteigt.

Im Family Hotel Stivan-Iskar im Zentrum gelegen – Heinz hat vor Jahren schon mal da übernachtet – erhalten wir für umgerechnet 17 CHF pro Pers. und Nacht ein geräumiges 3-Bettzimmer mit Doppelbett und Bettsofa, Badewann, WC… Nach einem Bummel durch die Innenstadt und dem Besuch der Aleksander Nevski Kathedrale, es regnet wieder in Strömen, geht Heinz zurück ins Hotel um Fotos zu bearbeiten. Kari und Pierre finden ganz in der Nähe des Hotels ein Esslokal mit Livemusik eines Trios und werden den ganzen Abend als einzige Gäste sehr persönlich unterhalten. Wieder mal ein so nicht planbarer und überraschender Abend….

 

Donnerstag, 10. März 2016

Glücklich über trockenes Wetter starten wir einen erneuten Rundgang durch Sofia. Die Stadt ist recht runtergekommen, viele Fassaden brökeln vor sich hin, wirrer Stromkabelsalat an den Wänden, die Trottoirs eigentliche Stolperfallen, doch die Menschen sind hilfsbereit und offen. Ein junger Mann, welcher in Deutschland und in Basel gearbeitet hat, perfekt Deutsch und Englisch spricht, ist trotz riesiger wirtschaftlicher Probleme und mafiöser Zustände verhalten optimistisch für die Zukunft.

Nach dem Mittagessen beginnt es wieder zu regnen, es ist kalt und zu ungemütlich um weitere Bummel durch die Stadt zu unternehmen. So beschliessen wir um 16 h zurück zum Hotel zu gehen, wo wir uns an unsere Berichte und die Bearbeitung der Fotos machen, schliesslich haben wir wieder WiFi und die Homepage sollte aktualisiert werden.

Mit Sylvia, einer alten Bekannten, verbringen wir den Abend in einem schicken Restaurant und sind dann froh, die Nacht nochmals in einem geheizten Hotelzimmer zu verbringen.

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